Es tut sich was in Sachen Waldsee
Bezirk, Anwohner, Naturschützer und Wasserbetriebe suchen nach Lösungen
Die Zukunft des Waldsees stand am 21. Oktober erneut zur Debatte. Dieses Mal waren auch Vertreter des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) und der Berliner Wasserbetriebe (BWB) dabei. Eingeladen hatte Umweltstadtrat Urban Aykal.
Erst vor gut einem Monat hatten Anwohner und Naturschützer zu einem Vor-Ort-Termin an den Waldsee eingeladen (wir berichteten). Auf der Tagesordnung stand der Zustand des Gewässers, das als Vorfluter und Auffangbecken für das Regenwasser aus den Straßen rund um die Argentinische Allee genutzt wird. Diese Funktion hat der kleine See schon immer. Solange er regelmäßig entschlammt wurde, war das auch kein Problem.
Doch die letzte Entschlammung ist schon über 40 Jahre her. Das hat Folgen. Im Laufe der Zeit hat sich eine dicke Schlammschicht gebildet und der See kippt immer wieder um. In den Sommermonaten stinkt das Gewässer buchstäblich zum Himmel. Doch der Bezirk hat kein Geld für entsprechende Maßnahmen.
Jetzt aber kommt Bewegung in die Angelegenheit. Urban Aykal versprach bereits beim Vor-Ort-Termin im September, alle Verantwortlichen an einen Tisch zu bringen. Das ist jetzt gelungen und Bezirksamt, Lageso, BWB sowie der Waldseeverein und die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz kamen zur Auftaktversammlung „Zukunft des Waldsees“ zusammen. Die Beteiligten tauschten sich im Haus am Waldsee über die Kernthemen aus. Unter anderem verabredeten Wasserbetriebe und Bezirksamt, in den kommenden Wochen nach Möglichkeit zu suchen, um die Ableitung von Überschusswasser wieder zu gewährleisten. Ein bestehender Überlauf wurde vor Jahrzehnten zubetoniert, um die Wasserqualität des Schlachtensees zu schützen. Auch über eine Teilentschlammung wurde gesprochen. Stadtrat Aykal betonte dazu, dass er sich der Sache annehme und in den nächsten Monaten weitere Gespräche unter anderem mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr, Verbraucher- und Klimaschutz führen werde.
„Die Runde hat gezeigt, dass gemeinsame Gespräche manchmal deutlich zielführender sind als zahlreiche Schriftwechsel“, resümierte der Stadtrat. Ihm gehe es vor allem darum, nicht übereinander, sondern miteinander zu sprechen und so einen sinnvollen Weg für einen qualitativ höherwertigen Waldsee zu finden. „Das verdienen die Menschen, die dort wohnen und die Natur, die geschützt und gefördert werden muss.“
Im Frühjahr 2023 wird die Folgeveranstaltung stattfinden. Dann sollen konkrete Vorschläge besprochen werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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