Projekt Fußgängerzone gescheitert
Nach einem halben Jahr wird der kleine Teltower Damm wieder Einbahnstraße

Trotz Verbot parken immer wieder Autos auf dem kleinen Teltower Damm, der als Fußgängerzone ausgewiesen ist. | Foto: Ulrike Martin
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  • Trotz Verbot parken immer wieder Autos auf dem kleinen Teltower Damm, der als Fußgängerzone ausgewiesen ist.
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Die Fußgängerzone ist Geschichte. Der sogenannte kleine Teltower Damm soll wieder zur Einbahnstraße werden.

Erst vor einem halben Jahr hatten Baustadträtin Maren Schellenberg (Grüne) und Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) die Fußgängerzone zwischen Teltower Damm und Postplatz eröffnet. Für Autofahrer galt ein Durchfahrt- und Parkverbot. Stundenweise ausgenommen war der Lieferverkehr. Die Anwohner sollten eine kleine Flaniermeile erhalten, für die Schüler des Droste-Hülshoff-Gymnasiums sollte der Schulweg sicherer werden.

Sehr schnell zeigte sich aber, dass die Autofahrer die Verbotsschilder ignorierten und weiter durchfuhren. Temporäre Geschwindigkeitskontrollen der Polizei brachten nichts, auch geparkt wurde weiterhin. „Es funktioniert nicht“, lautet Schellenbergs Resümee. „Die Situation ist eher noch schlimmer geworden, da die Fahrzeuge jetzt auch aus der anderen Richtung auf den Teltower Damm abbiegen und damit Rad- und Fußgängerverkehr noch mehr gefährden.“ Zudem seien die ansässigen Gewerbetreibenden durch die Regelung stark belastet worden. Es müsse aber das Ziel des Bezirks sein, gerade den inhabergeführten Einzelhandel in Zehlendorf Mitte zu stützen. Nach mehrmaligen Gesprächen mit den Gewerbetreibenden sei die Entscheidung zur Aufhebung der Fußgängerzone getroffen worden.

„Wenn man ehrlich ist, eignet sich der kleine Teltower Damm allein, ohne Einbeziehung des Postplatzes, nicht als das, was man unter einer Fußgängerzone mit Verweilcharakter versteht“, fasst die Stadträtin zusammen. Im Zuge des Neubaus des zweiten S-Bahnzugangs werde das Amt über eine Neugestaltung des Postplatzes nachdenken und den kleinen Teltower Damm in diese Überlegungen mit einbeziehen.

„Unser Ziel, mehr Verkehrssicherheit zu schaffen, haben wir nicht erreicht“, sagt Maren Schellenberg. Dies erforderte ein Umdenken der Verwaltung mit der Konsequenz, die Regelung rückgängig zu machen. Zwar wird die Fußgängerzone aufgehoben, dennoch sind Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung geplant. Dazu gehören eine Tempo-20-Regelung und das Aufstellen von mehr Fahrradständern. Das Abbiegen in den kleinen Teltower Damm könne durch Poller verlangsamt werden.

Über die Autofahrer, die das Durchfahrverbot ignoriert haben, sagt die Stadträtin: „Es hat mich doch etwas erschüttert, dass sie sich in einem solchen Maß nicht an die Verkehrsregeln gehalten haben.“

Das Fazit von Christian Küttner von der Bürgerinitiative Zehlendorf zum Wunsch der Gewerbetreibenden, die Fußgängerzone wieder aufzuheben: „Wir meinen, an dieser Ecke geht Sicherheit vor Bequemlichkeit.“ Die Entscheidung für die Einbahnstraße sehe nach planloser und auch zielloser Lokalpolitik aus.

Trotz Verbot parken immer wieder Autos auf dem kleinen Teltower Damm, der als Fußgängerzone ausgewiesen ist. | Foto: Ulrike Martin
Erst vor einem halben Jahr eröffneten Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski und Baustadträtin Maren Schellenberg Zehlendorfs erste Fußgängerzone. | Foto: Ulrike Martin
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Ulrike Martin aus Neukölln

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