Von der U-Bahn abgehängt: Anwohner der Matterhornstraße wünschen sich bessere Busverbindung

Vom Mexikoplatz aus geht es mit der Buslinie 118 Richtung Zehlendorf und Krumme Lanke. Bewohner rund um die Matterhornstraße sind allerdings abgehängt. Sie müssen an der Potsdamer Chaussee in die Linie 112 umsteigen. | Foto: Ulrike Martin
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  • Vom Mexikoplatz aus geht es mit der Buslinie 118 Richtung Zehlendorf und Krumme Lanke. Bewohner rund um die Matterhornstraße sind allerdings abgehängt. Sie müssen an der Potsdamer Chaussee in die Linie 112 umsteigen.
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Früher war vielleicht nicht alles, aber manches besser, etwa die Linienführung des Busses 112. Bewohner Nikolassees beklagen sich über eine fehlende umsteigefreie Verbindung zum U-Bahnhof Krumme Lanke. Ein zweiter Kritikpunkt: Das 2010 errichtete Einkaufszentrum an der Breisgauer Straße am S-Bahnhof Schlachtensee ist mit dem Bus nicht erreichbar.

Bei einer Versammlung, zu der die FDP-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und der FDP-Ortsverband Zehlendorf-Wildwest Anwohner und Vertreter der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eingeladen hatten, kamen die Probleme zur Sprache. Der Tenor: Wer nördlich und südlich der Matterhornstraße wohnt, fühlt sich von der U-Bahn abgehängt. Die S-Bahn sei wegen der Entfernung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität keine Alternative.

Zum Hintergrund: Nach dem Mauerbau 1961 kam es in West-Berlin zum S-Bahn-Boykott. Die BVG begannen, parallel zum Verlauf der S-Bahnen Buslinien einzurichten. So wurde auch die Linie 112 eingerichtet. Sie fuhr vom S-Bahnhof Nikolassee über die Matterhornstraße und den Mexikoplatz zum U-Bahnhof Krumme Lanke und weiter nach Zehlendorf. 2004 änderte die BVG die Linienführungen des Busses, denn prinzipiell soll es keine „Doppelbelegungen“ von S- oder U-Bahnen mit Buslinien geben. Seitdem fährt die 112 über die Potsdamer Chaussee in Richtung Zehlendorf, die Matterhornstraße wird nicht mehr bedient.

Zwei Minuten fürs Umsteigen

Wer in der Nähe der Linie 112 wohnt und zum U-Bahnhof Krumme Lanke will, kann zwar an der Ecke Potsdamer Chaussee und Lindenthaler Allee in die 118 umsteigen, hat aber dafür gerade mal zwei Minuten Zeit. „Ich habe den Selbstversuch gemacht, der Bus war natürlich weg“, berichtete der Bezirksverordnete Rolf Breidenbach. „Das ist ein Dilemma, vor dem wir oft stehen“, erklärte BVG-Planer Heinz Krafft-Neuhäuser. „Wenn wir aber die Abfahrtzeiten um ein oder zwei Minuten verlegen, fehlt diese Zeit wieder bei anderen Anschlüssen.“

Der Wunsch, der sich bei den Anwohnern herauskristallisierte: Die Linie 112 sollte auf der Spanischen Allee in Höhe des Hubertus-Krankenhauses in die Breisgauer Straße abbiegen und bis zur Matterhornstraße in der unmittelbaren Nähe des Einkaufszentrums fahren. Von dort aus könnte der Verlauf weiter in Richtung Mexikoplatz und Zehlendorf führen.

„Mit diesem Vorschlag muss der Bezirk an uns herantreten“, sagte Krafft-Neuhäuser. „Für diese Lösung würden allerdings einige Parkplätze in der Breisgauer und der Matterhornstraße wegfallen.“ Die FDP-Fraktion in der BVV will die Idee einer neuen Linienführung der 112 in der Sitzung am 21. Februar zum Thema machen und hat einen entsprechend formulierten Antrag gestellt.

In der Versammlung ging es auch um die seit Jahren immer wieder gewünschte Verlängerung der U-Bahnlinie 3 von der Krummen Lanke zum Mexikoplatz. Um dieses Projekt umzusetzen, müsste es zunächst aber in den Stadtentwicklungsplan Verkehr der Senatsverwaltung aufgenommen werden. Ein zweiter Knackpunkt: „Der Mexikoplatz steht unter Denkmalsschutz, und dort müsste ein neuer U-Bahnhof gebaut werden“, gibt Krafft-Neuhäuser zu bedenken.

Sein Kollege Gerd Huwe hatte zum Schluss noch gute Nachrichten. „Die U3 wird ab Mai wieder mit sechs statt bisher mit vier Wagen fahren.“ Ein notwendiger Schritt, denn zu Stoßzeiten seien die Züge in Richtung Freie Universität oft so überfüllt, dass Fahrgäste zurückbleiben müssten. Zudem werde die Linie noch in diesem Jahr bis Warschauer Straße verlängert. Damit hätten Studierende aus Friedrichshain und Kreuzberg eine direkte Verbindung zur Uni in Dahlem.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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