Deutsche Wohnen erzielt Erfolg
Landgericht erklärt Mieterhöhung in der Argentinischen Allee als zulässig

Die Deutsche Wohnen besitzt knapp 11000 Wohnungen im Bezirk, darunter auch welche in der Argentinischen Allee. | Foto: Ulrike Martin
  • Die Deutsche Wohnen besitzt knapp 11000 Wohnungen im Bezirk, darunter auch welche in der Argentinischen Allee.
  • Foto: Ulrike Martin
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Das Landgericht Berlin hat in einem Urteil der Klage der Deutsche Wohnen (DW) stattgegeben. Danach kann das Immobilienunternehmen für eine Wohnung in der Argentinischen Allee jetzt eine höhere Miete verlangen.

Die Mieter der Wohnung hatten gegen die von der DW-Tochter Gehag angekündigte Mieterhöhung geklagt und zunächst gewonnen. Die DW ging in Berufung. Die Zivilkammer 63 des Landgerichts hat jetzt das vorherige Urteil des Amtsgerichts abgeändert. Die Mieter müssen der Mieterhöhung zustimmen.

Ein wichtiger Aspekt: Die Zivilkammer hat zur ortsüblichen Vergleichsmiete nicht den Mietspiegel 2015 als Grundlage genommen. Er wurde im konkreten Einzelfall nicht als geeignet erachtet. Stattdessen hat die Kammer ein vom Gericht bestelltes Sachverständigengutachten herangezogen, nach dem die Vergleichsmiete festgesetzt wurde.

Gegen die Kritik von Mietervertretern wehrt sich die DW in einer Stellungnahme. Darin heißt es, die Miete im Fall Argentinische Allee sprenge nicht – wie behauptet – die Obergrenze des Berliner Mietspiegels. „Die verlangte, gerichtlich bestätigte Nettokaltmiete beträgt 7,93 Euro pro Quadratmeter, der Oberwert des maßgeblichen Mietspiegelfeldes 8,10 Euro pro Quadratmeter.“ Weiter heißt es, die Deutsche Wohnen werde auch künftig den Mietspiegel als Begründung für Mieterhöhungen anwenden.

In Steglitz-Zehlendorf besitzt die DW fast 11000 Wohnungen, darunter die Mietwohnungen in der Onkel-Tom-Siedlung. Dort äußert sich ein Bewohner vor allem besorgt über die Preise bei Neuvermietungen. „Die Nettokaltmiete betrug in der Argentinischen Allee im Jahr 2014 rund 9,20 Euro pro Quadratmeter, in 2019 liegt sie bei 11,80 Euro. Das ist alarmierend.“

Auch die Initiative MieterInnen Südwest macht Front gegen die DW. In einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller heißt es: „Glauben Sie wirklich, dass mit einem Finanzdienstleister wie der DW und dessen Geschäftsmodell nennenswerte Erfolge in Sachen sozialer Wohnungsbewirtschaftung zu erreichen wären?“

Die Berliner Kampagne „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, ist am 6. April gestartet. Sie braucht 20 000 Unterschriften, um ein Volksbegehren einleiten zu können. Der bisherige Zuspruch ist enorm. Bei Erfolg könnte das Vorhaben bis zum Volksentscheid führen.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 743× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 775× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 464× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 914× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.843× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.