Großer Krieg im Kleinformat: Graphik-Ausstellung auf der Zitadelle

21. Januar 2018
10:00 Uhr
Zitadelle Spandau, 13599 Berlin
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14. Januar 2018
10:00 Uhr
21. Januar 2018
10:00 Uhr

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Edmond Bille sah den Tod als Begleiter des Herrschers. | Foto: Christian Schindler
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  • Edmond Bille sah den Tod als Begleiter des Herrschers.
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Noch bis zum 21. Januar ist in der Bastion Kronprinz der Zitadelle die Ausstellung „Der Große Krieg im Kleinformat – Graphik und Medaillenkunst im Ersten Weltkrieg“ zu sehen.

Die Zeichnung sieht aus wie der Bildausschnitt eines frühen Zeichentrickfilms: Ein Skelett steht vor einem düsteren Hintergrund, an den Händen führt es winzige Gestalten an Fäden, die aufeinander losgehen. Die Graphik stammt vom katholischen Geistlichen Melchior Grossek, der zwei seiner Brüder im Krieg verlor. Der Tod regierte zwischen 1914 und 1918, als der Erste Weltkrieg Europa erschütterte.

Viele Künstler haben sich mit ihm beschäftigt, und viele von ihnen kennt heute kaum noch jemand. Da waren viele junge Männer dabei, die ihr an Kunsthochschulen erlerntes Handwerk umfassend nur im Schützengraben ausüben konnten. Oft haben sie das nicht überlebt, womit auch ihre künstlerische Produktion beendet war und trotz der einen oder anderen Veröffentlichung zumindest ein gewisser Grad an Bekanntheit gar nicht erst entstehen konnte.

Die Letter Stiftung in Köln, die auf Bildhauerei, Graphik und Kleinrelief (Medaillen) spezialisiert ist, hat eine Vielzahl von Graphiken und Medaillen zum Ersten Weltkrieg gesammelt. Es ist die Kunst, die ganz praktisch dem Krieg angemessen ist: Das nötige Werkzeug passt oft in eine Uniformjacke, das kleine Format lässt sich mit Feldpost verschicken.

Bandbreite reicht von Gräuel bis zu Helden

Inhaltlich ist jede Einstellung vertreten, die Menschen zu einem Krieg einnehmen können. Da ist die Propaganda, die die eigenen Truppen als Helden darstellt und die Gegner als blutrünstige Monster. Zu sehen ist Begeisterung für Technik, die erstmals massiv in einem Krieg eingesetzt wurde, vom Flugzeug bis zum Panzer. Und es fehlt nicht das Erschrecken über das Sterben, sei es einsam und verlassen von den Kameraden oder in Massen nach einem Gasangriff. Auch die Gräueltaten, die in Kriegen vorkommen, thematisieren die Künstler.

Die Ausstellung „Der Große Krieg im Kleinformat“ ist noch bis zum 21. Januar täglich von 10 bis 17 Uhr auf der Zitadelle zu sehen. Der Eintritt kosten den Zitadellen-Eintritt für alle Ausstellungen von 4,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

Empfohlen sei auch der umfangreiche Katalog, der in der Ausstellung 28 Euro kostet. Die Bestellung bei der Letter-Stiftung unter www.letter-stiftung.de kostet 45 Euro.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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