Weinkönigin von Britz gekürt

8. Oktober 2016
14:00 Uhr
Britzer WeinKultur, 12347 Berlin
Bürgermeisterin Dr. Franziska Giffey gratuliert der frisch gewählten Weinkönigin Natalie Schultz. | Foto: Klaus Teßmann
  • Bürgermeisterin Dr. Franziska Giffey gratuliert der frisch gewählten Weinkönigin Natalie Schultz.
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Britz. Die Britzer WeinKultur hat seit dem vergangenen Wochenende ihre erste Weinkönigin. Eine Jury wählte Natalie Schultz aus.

Vier jungen Frauen hatten sich zur Wahl gestellt. Die Jury bewertete nicht nur die persönlichen Eindrücke, die die Kandidatinnen bei der Vorstellung hinterlassen hatten. Es wurde Wissen über die Geschichte des Weinanbaus, über das Kulturgut Wein und den Berliner Weinanbau abgefragt. Außerdem hatten sich die Juroren einige knifflige Geschicklichkeitsspiele ausgedacht.

„Die Jury hat sich die Wahl nicht leicht gemacht“, verkündete schließlich der Geschäftsführer der Agrarbörse Deutschland Ost Günter Röder. Die Jury hatte sich nach gründlicher Diskussion für Natalie Schultz entschieden. Die frisch gekrönte Repräsentantin wurde 1992 in Schwerin geboren, wohnt in Wedding und studiert an der Humboldt-Universität auf dem Campus in Adlershof.

„Ich bin vor fünf Jahren nach Berlin gekommen“, erzählte die 24-Jährige. Zunächst habe sie bei der Grünen Liga ein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert. Danach begann sie ihr Studium in den Fachrichtungen Geografie und Gartenbau. „Ich habe mir diese Kombination selbst ausgesucht, weil mich die Umwelt und die Menschen interessieren, die in dieser Umwelt wirken“, erklärte sie.

Seit einigen Monaten ist Natalie Schultz auch ganz eng mit dem Britzer Weingut verbunden. Sie sammelt Proben für ihre Abschlussarbeit. Dabei hat sie sich auf drei Weinanbaugebiete konzentriert, eines davon liegt in Britz. „Ich habe hier ein ganz tiefes Loch gegraben, damit ich die unterschiedlichen Bodenschichten untersuchen kann“, erklärte die Weinkönigin. Bei den Untersuchungen hat sie dann der Winzer Viktor Sucksdorf angesprochen, ob sie nicht bei der Wahl zur Weinkönigin mitmachen möchte. Nun freut sich "Natalie I." auf ihr Jahr als Weinkönigin. Ende September geht es für sie auf die erste große Reise nach Mainz. Dort treffen sich alle Königinnen aus den deutschen Weinanbaugebieten. Natalie Schultz hat sich vorgenommen, Berlin so gut wie möglich zu repräsentieren.

Berlin gehört seit gut einem Jahr zu den Weinanbaugebieten. Dazu musste erst ein Bundesgesetz geändert werden. Das Weinfeld im Koppelweg 70 gibt es schon seit über 15 Jahren. Viktor Sucksdorf hatte zwischen einer alten Gärtnerei, schmucken Siedlungshäusern und mehreren Schrebergärten den Britzer Lehr-Weingarten angelegt. Er führte Schulklassen durch die Weinstöcke und vermittelte seine Kenntnisse über den Weinbau. Denn Sucksdorf ist von Beruf Winzer.

Seine Familie ist schon seit vielen Generationen mit dem Weinanbau beschäftigt. Sucksdorf hat noch 1990 in Moldawien in der Landwirtschaft eine Ausbildung als Winzer bekommen. 1997 kam er mit der Familie nach Neukölln. Nach vielen Behördengängen ist seine Ausbildung in Deutschland anerkannt worden. Sucksdorf interessierte sich besonders für die Geschichte des Weins in Berlin und im Umland. So fand er in Archiven, dass es an der Blaschkoallee noch im 17. Jahrhundert einen Weinberg gegeben hat. Auf der Fläche stehen rund 1000 Weinstöcke.

Ende September beginnt die Weinlese. Das soll auch mit einem Erntefest am Sonnabend, 8. Oktober, ab 14 Uhr in der Britzer WeinKultur, Koppelweg 70, gefeiert werden. Der Eintritt ist frei. KT

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.agrar-boerse-ev.de.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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