Buch. Ein besonderes Gedenkbuch wird am 16. Februar vorgestellt. In ihm finden sich die Namen von Opfern der NS-Krankenhausmorde in der III. Heil- und Pflegeanstalt Berlin-Buch während des Zweiten Weltkrieges.
Dieses Projekt wurde im Jahre 2012 von der Bucherin Dr. Hannelore Dege ehrenamtlich mit Unterstützung vom „Runden Tisch Geschichte Buch“ begonnen. Seit 2015 ist es mit Mitteln aus der Lotto-Stiftung vom Berliner „Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin“ zu Ende gebracht worden. Daran arbeitete vor allem Dr. Dietmar Schulze.
Mit 2700 Plätzen war die Heil- und Pflegeanstalt Berlin-Buch bis Ende 1940 die größte der vier Berliner Einrichtungen zur Pflege und Versorgung psychisch kranker und geistig behinderter Menschen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anstalt aufgelöst. Zahlreiche Patienten und Pfleglinge wurden ermordet. Entweder starben sie in den Gaskammern während der „Aktion T4“ oder sie wurden im Rahmen dezentraler „Euthanasie“-Maßnahmen durch Hunger oder Medikamente getötet.
Durch die Veröffentlichung ihrer Namen in einem Gedenkbuch sollen die Ermordeten ihre Identität zurückerlangen, so Professor Thomas Beddies vom Institut für Geschichte der Medizin an der Charité Berlin. Auf der Veranstaltung am 16. Februar um 17 Uhr wird das Gedenkbuch an den Stadtrat für Schule, Sport, Facility Management und Gesundheit, Dr. Torsten Kühne (CDU), übergeben. Weiterhin werden an der Veranstaltung Nachfahren von Opfern teilnehmen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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