Moabit. Über ihr Martyrium, ihren Widerstand und die Suche nach der totgesagten Mutter hat Meral Al-Mer ein Buch geschrieben. Am 8. September um 19 Uhr ist die Autorin zu Gast im Stadtschloss Treff in der Rostocker Straße 32b.
Sie sei durch die Hölle gegangen und habe sich schließlich befreit, sagt die junge Frau. Dazu gehöre auch, ihre Geschichte öffentlich zu machen. Die deutsche Musikerin und Journalistin mit syrischen Wurzeln wurde als Kind jahrelang von ihrem Vater sadistisch gequält.
Laut neuesten Daten, die das Bundeskriminalamt im Juni veröffentlicht hat, wurden in Deutschland im vergangenen Jahr jede Woche fast drei Kinder getötet, vier von fünf waren zum Zeitpunkt ihres Todes jünger als sechs Jahre. Mehr als 3900 Kinder wurden körperlich misshandelt. Viele Taten bleiben unentdeckt. „Gewalt gegen Kinder ist in Deutschland ein Alltagsphänomen“, bilanzierte die Pädagogik-Professorin Kathinka Beckmann von der Fachhochschule Koblenz in der Tagesschau.
Die Herkunft der Täter, in vielen Fällen Angehörige, Väter, Onkel, spielt augenscheinlich keine Rolle. „Die seelischen Wunden und die Demütigung sind oft schlimmer als alle Schläge“, sagt Meral Al-Mer. Das sei auch der Grund, warum so viele Opfer ihre Peiniger decken.
Parallel zu „Nicht ohne meine Mutter“, das bereits 2013 im Verlag Bastei-Lübbe erschienen ist, hat Al-Mer Lieder geschrieben, „Musik zum Aufatmen“, sagt die in Mönchengladbach aufgewachsene Sängerin, die seit 2003 in Berlin lebt und arbeitet. Sie sind zwischen den Passagen aus ihrem Buch zu hören. Meral Al-Mer wird von Samuel Halscheidt auf der Gitarre begleitet. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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