Wannsee. Sommer, Sonne, Wasser und entspannte Menschen: „Biergärten und Caféterrassen“ stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung in der Liebermann-Villa. Werke von Max Liebermann und weiterer Künstler der Berliner Secession zu sehen.
Am Motiv des Biergartens ist die künstlerische Entwicklung Liebermanns (1947-1935) vom Realisten bis zum Meister des Impressionismus nachvollziehbar. Seinen ersten Biergarten malte Liebermann 1867 bei einem Studienaufenthalt in Bayern. Er entdeckte die Wirkung des durch die Bäume einfallenden Lichts, das auf dem Boden Sonnenflecken zeigte. Damit öffnete sich dem Künstler der Weg zur impressionistischen Lichtmalerei.
Das Motiv des Gartenlokals begleitete Liebermann bis in sein Spätwerk. Aus den bäuerlichen Wirtschaften zu Beginn seiner Karriere wurden die beliebten Ausflugslokale und Caféterrassen der Großstädter. Liebermann malte sie in Holland, Hamburg und ab 1910 rund um Wannsee und Havel.
Die Gewässer wurden mit dem Bau der Wannseebahn 1874 zu beliebten Ausflugszielen der Berliner. Die Gemälde spiegeln das bunte Treiben rund um die Sommervilla Liebermanns wider: Menschenmassen, voll besetzte Tische und das Wasser im Hintergrund. Allein von 1930 bis 1934 entstanden 20 Ölbilder.
Einige der im Bild festgehaltenen Lokale gibt es heute noch – Moorlake und Nikolskoe oder auch die Loretta am S-Bahnhof Wannsee, an deren Stelle früher der so genannte Kaiser-Pavillon stand. Im Hotel-Restaurant Schwedischer Pavillon, in unmittelbarer Nähe der Liebermann-Villa, feierte der Maler 1927 seinen 80. Geburtstag. Das Gebäude existiert nicht mehr. Nach einer jahrelangen Nutzung durch den Arbeiter-Samariter-Bund wurde es in Eigentumswohnungen aufgeteilt.
„Biergärten und Caféterrassen“ zeigt die frühen Bilder aus Liebermanns Münchener Zeit ebenso wie die späteren impressionistischen Gemälde. Ein separates Ausstellungskapitel mit Bier- und Cafégärten andere Secessionisten, darunter Albert Weigerber, Franz Heckendorf und Max Uth, stellt das Werk Liebermanns in einen zeitlichen Kontext.
Die Ausstellung ist bis zum 12. September in der Liebermann-Villa, Colomierstraße 3, täglich außer Di 10-18 Uhr, Do, So 10-19 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt vier Euro. uma
Infos und Tickets unter 80 58 59 00, www.liebermann-villa.tickets.html.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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