Sanierung des Schlosses geht in die nächste Phase

Gut erhalten ist noch das Eingangsportal, das die Westseite des Schlosses zierte, zeigt Ulrich Kasper. | Foto: Wrobel
  • Gut erhalten ist noch das Eingangsportal, das die Westseite des Schlosses zierte, zeigt Ulrich Kasper.
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Alt-Hohenschönhausen. Die denkmalgerechte Sanierung des Schlosses Hohenschönhausen wird voraussichtlich 2015 abgeschlossen. Die Umsetzung der Kulturprojekte steht aber noch aus - es fehlt die Finanzierung.

Rund 1,7 Millionen Euro erhält der Förderverein Schloß Hohenschönhausen von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, um das ehemalige Gutshaus an der Hauptstraße 44 weiter denkmalgerecht zu sanieren und für barrierenfreien Zugang zu sorgen. "Damit gehen wir in die wichtigste Bauphase: bis 2015 soll die energetische Dachsanierung erfolgen, alle Fenster wieder eingebaut werden. Auch das Eingangsportal an der Westseite des Hauses soll wieder in den Ursprungszustand gebracht werden", erklärt Ulrich Kasper, Schatzmeister des Fördervereins. Er freut sich, dass für alle sichtbar auch außen am Haus saniert wird. "So wird man selbst beim Vorübergehen sehen: hier passiert was!"

Die Untere Denkmalschutzbehörde des Bezirkes ist eingebunden in die Rekonstruktion des Hauses, das seit Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach umgebaut wurde. Vielfach schlummern meterlange Stuckbordüren und klassizistische Wandmalereien unter dem Putz. "Für den Denkmalschutz geht es erst mal darum, die Befunde aus den unterschiedlichen Zeitschichten zu sichern", erklärt Ina Ritzmann. Sie ist für den Denkmalschutz im Bezirk zuständig. Die Lottomittel werden hauptsächlich im Dach und im Obergeschoss verbaut. Anstatt freizulegen wird die historische Substanz fachgerecht konserviert werden. Auch der Denkmalschutzbehörde ist daran gelegen, neben der Restauration das Haus vor allem wieder nutzbar zu machen.

Das Ziel ist für den Förderverein klar: "Mit der Sanierung kommen wir dem Daimon-Museum ein Stück näher", so Kasper. "Das Konzept für eine museale Ausstellung über Elektromobilität steht bereits." Das Museum soll sich auf den letzten privaten Eigentümer des Gutshauses, den Erfinder und Unternehmer Paul Schmidt (1868-1948) stützen. Schmidt erfand die Trockenbatterie und die Taschenlampe, gründete das Unternehmen "Daimon". Die Umsetzung dieser Ausstellung braucht noch eine entsprechende Finanzierung, berichtet Ulrich Kasper. Die Kosten für die gesamten Ausstellungen könnten sich auf eine bis zu sechsstellige Summe belaufen, so die Einschätzung des Fördervereins. "Wir wollen deshalb das Museum schrittweise mit Hilfe von Sponsoren umsetzen."

Das Museum soll das Obergeschoss des Schlosses einnehmen. Zudem soll das Gutshaus als "Bürgerschloss" mit weiteren Veranstaltungen wie Lesungen und Konzerten zu einem kulturellen Anziehungspunkt in Hohenschönhausen werden. Dazu soll auch ein großer Veranstaltungssaal im Erdgeschoss dienen.

Ulrich Kasper wünscht sich, dass das Schloss Hohenschönhausen ein kulturelles Pendant zum kommunal geführten Kulturhaus Karlshorst wird. "Kultur soll kiezbezogen stattfinden. Hier zieht es die Hohenschönhausener eher nicht ins entlegene Karlshorst." Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) begrüße laut Kasper die Pläne des Fördervereins für das Schloss Hohenschönhausen, Geld aus den Töpfen des Bezirks gibt es aber erst mal nicht. "Bisher handelt es sich aber um eine diplomatisch formulierte Absichtserklärung."

Die bisherigen Pläne, die kommunale Galerie 100 samt dem Kunstverleih in den Räumen des Schlosses unterzubringen, haben sich zerschlagen. Stattdessen hat der Deutsche Erfinder-Verband sein Interesse an dem Haus angemeldet. Hier wird überlegt, die Geschäftsstelle aus Nürnberg nach Berlin zu verlegen. Räume hierfür böte das im Jahr 2015 fertig sanierte Dachgeschoss.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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