Bezirksamt soll Einsatz von Videosprechanlagen für Schulen prüfen

Lichtenberg. Der Einsatz von Videosprechanlagen macht Schulen nicht unbedingt sicherer, sagen die einen. Der Einbau dafür ist teuer, sagen die anderen. Trotzdem könnte die Idee an Lichtenberger Schulen nun auf Druck der CDU-Fraktion geprüft werden.

Können Videosprechanlagen die Sicherheit an Schulen erhöhen? Diese Frage wurde von den Bezirksverordneten im Schulausschuss diskutiert. "Ist teuer und bringt nichts", meinte Michael Niedworok (Die Linke). "Die Verhältnismäßigkeit der Kosten muss da berücksichtigt werden", meinte wiederum Fritz Wolff (SPD). Der Bezirksverordnete Ulf Radtke (CDU) insistierte jedoch darauf, den Einsatz von solchen Anlagen an den Lichtenberger Schulen zu prüfen. In einem Antrag setzt sich die CDU-Fraktion aktuell für eine solche Prüfung ein. "Eine Videosprechanlage stellt keine Überwachung der Schüler dar. Die Anlage soll zur Einlasskontrolle dienen. So können Unbefugte nicht auf das Schulgelände", erklärte Radtke die Idee hinter dem CDU-Antrag.

Doch die Idee könnte für den Bezirk teuer werden und würde trotzdem keine Sicherheit garantieren. Das stellte Christian Fröhlich in seinem Bericht gegenüber den Ausschussmitgliedern dar. Er ist im Bezirksamt für die Gebäudeverwaltung der Schulen zuständig und hat die Idee der CDU mal durchgerechnet: "Alle 72 Schulgebäude im Bezirk mit einer solchen Videosprechanlage auszustatten würde mehr als 500 000 Euro kosten." Fröhlich merkte weiterhin an, dass eine solche Anlage kein automatisches Kontrollsystem sei, es brauche Personal. "Weder die Sekretärin, noch der Hausmeister sind permanent an ihren Plätzen, um die Anlage zu bedienen."

Bisher habe nur die Nils-Holgersson-Schule in der Otto-Marquardt-Straße 12 eine solche Anlage. Die Schule mit dem Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung" gehe jedoch einem besonderen Sicherheitskonzept nach. Fröhlich schätzt, es gebe nicht an jeder Schule einen Bedarf für eine solche Anlage: "Insgesamt haben die verschiedenen Schulen ein ganz unterschiedliches Sicherheitsbedürfnis." Auch Claudia Engelmann, Vorsitzende des Bezirkselternausschusses Schule in Lichtenberg, hält diese Sicherheitsmaßnahme für abwegig. Sie kennt bisher keinen Fall, bei dem Eltern den Wunsch nach einer solchen Videosprechanlage geäußert hätten.

Die Argumente konnten jedoch nicht alle Bezirksverordneten vom Widersinn der Videosprechanlagen überzeugen. Die Mehrheit im Ausschuss sprach sich für den Prüfauftrag aus. Ihre Empfehlung wird nun an den Hauptausschuss der Bezirksverordnetenversammlung weitergereicht. Dieser wird dann eine finale Empfehlung zum Beschluss durch die Vollversammlung der Bezirksverordneten abgeben. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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