Bilanz über die Gestaltung des Anton-Saefkow-Platzes

Der Anton-Saefkow-Platz ist ist nicht der Mittelpunkt der Welt, aber das Zentrum im Kiez. Die Mitglieder des Baubeirats kennen sich da aus. | Foto: Wrobel
  • Der Anton-Saefkow-Platz ist ist nicht der Mittelpunkt der Welt, aber das Zentrum im Kiez. Die Mitglieder des Baubeirats kennen sich da aus.
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Fennpfuhl. Der Anton-Saefkow-Platz wurde seit 2009 neu gestaltet. Mit dem Baubeirat hatten Bürger, Gewerbetreibende sowie Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften Einfluss genommen.

Spätestens mit dem Auszug des Kaufhofs im Warenhaus am Anton-Saefkow-Platz kam 2007 auch der Niedergang. "Dann wurde es duster am Anton-Saefkow-Platz", erinnert sich der Vorsitzende des Baubeirats, Jörg-Peter Sellmann. Zuvor wurden schon die beliebten Seeterrassen, ein Ausflugslokal im Park am Fennpfuhl, abgeschrieben. Denn die jahrelange Suche nach einem Investor war erfolglos, das Gebäude zerfiel. Im Oktober 2008 wurde die Gaststätte abgerissen. Jetzt gibt es dort ein freies Grundstück. "Noch immer ist es möglich, dort einen kleinen Pavillon aufzustellen", wirbt Sellmann. Denn bis heute vermissen viele Anwohner die Seeterrassen. Da auch der Stadtplatz selbst unansehnlich geworden war, wurden an der Anton-Saefkow-Promenade mit Fördermitteln des Programms Stadtumbau Ost Gegenmaßnahmen eingeleitet. Der Bezirk setzte einen Baubeirat ein. Bestehend aus Bürgern, Gewerbetreibenden, Vertretern der Wohnungsgenossenschaft WGLi und der Wohnungsbaugesellschaft Howoge sowie des Bürgervereins Fennpfuhl sollte er die bauliche Zukunft am Fennpfuhl mit bestimmen.

Am 20. Februar beendete das Gremium seine Arbeit. Denn auch die baulichen Veränderungen am Anton-Saefkow-Platz sind beendet. Deshalb zogen die Mitglieder des Baubeirats nun Bilanz. "Heute gibt es wieder Leben am Anton-Saefkow-Platz", freute sich Sellmann. Auch Rainer Bildt, Mitarbeiter der WGLi, lobte die Ergebnisse der vergangenen Jahre. "Der Stadtplatz wird angenommen und auch das Verkehrskonzept ist gut geworden", sagte Bildt. "Die Vernetzung der einzelnen Akteure hat ein Vertrauen geschaffen, mit dem wir viel bewegen konnten", erklärt Dieter Rühle. Der Architekt hatte in den 1970er Jahren an der Siedlung mitgebaut und war ebenfalls im Baubeirat vertreten.

Im Zentrum der Neugestaltung stand der Stadtplatz. Seine Modernisierung begann 2009, rund 700 000 Euro flossen aus dem Fördertopf Stadtumbau Ost. Am Stadtplatz wurden neben Bodenplatten auch nicht versiegelte Deckschichten statt eines Rasens verlegt. Den abgerissenen Monumentalbrunnen ersetzt heute ein im Boden eingelassener Fontänenbrunnen. Der erfreut sich gerade bei Kindern im Sommer großer Beliebtheit. Doch es gab auch Kritik an der Neugestaltung. Trotz der Pflanzung neuer Bäume wirkte der Platz kahl. Hier haben sich die Bürger mit Hilfe des Bürgerhaushalts durchgesetzt, der Bezirk stellte Pflanzenkübel auf. Auch der Zugang zum Platz von der Karl-Lade-Straße konnte mit 200 000 Euro aus demselben Fördermittelprogramm auf Vordermann gebracht werden. Statt einer Treppe gibt es nun eine Rampe und ein neues Pflaster.

Ab dem Jahr 2010 kam auch Leben in das ehemalige Warenhaus. Der Investor Ulrich und Lakomski entkernte das Haus und machte es zur Wohnstätte für Studenten. Das Erdgeschoss ist neuen Handelsunternehmen vorbehalten. Auch der gegenüber stehende Rewe-Markt nutzte die Zeit für einen Abriss und Neubau.

Heute ist der Anton-Saefkow-Platz weitgehend autofrei. Die Geschäfte sind jedoch mit dem Auto gut erreichbar, es werden Stellplätze angeboten. Am Anton-Saefkow-Platz sind die Arbeiten zwar beendet, doch im Fennpfuhl drückt jetzt woanders der Schuh. Die Neugestaltung des Roederplatzes ist bereits in Planung.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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