Johanna Hühn engagiert sich ein Jahr lang in New York
Friedenau. Die 17-jährige Johanna Hühn bereitet sich auf eine ganz besondere Reise vor. Sie geht für ein Jahr zum Friedensdienst nach New York.
Vor wenigen Tagen hat Johanna Hühn ihre Noten aus allen Abiturprüfungen erfahren. Sie hat ihr Abitur am Gymnasium Steglitz mit 1,0 bestanden. Damit stehen ihr alle Türen für die Universitäten offen. Doch sie will zunächst ein Jahr soziale Arbeit machen. "Ich möchte mich auf alle Fälle sozial engagieren", sagt sie. Sie hat sich umgehört, sich mit verschiedenen Hilfsorganisationen beschäftigt und schließlich für ein soziales Jahr bei der "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" (ASF) entschieden. Sie hat sie sich bereits im September beworben, wurde für zwei Tage zu einem Seminar eingeladen und bekam schließlich die Zusage. "Beim Seminar haben wir uns mit den Zielen des Friedensdienstes beschäftigt, und ich wurde schließlich ausgewählt." Die meisten Teilnehmer gehen direkt nach Israel, einige wenige für ein Jahr in die USA. "Ich werde in New York jüdische Senioren im Alltag unterstützen", sagte Johanna Hühn. Für sie ist das ein "Beitrag zu internationaler, interreligiöser Verständigung". Sie hat sich schon mit anderen Freiwilligen in Berlin getroffen, die ebenfalls nach New York gehen. "Die anderen werde ich dann beim Vorbereitungsseminar Anfang September kennenlernen", sagt Johanna. "Am 10. September geht es dann los.""Ich arbeite im jüdischen Hilfsprojekt EZRA", sagte Johanna Hühn. "Das ist eine jüdische Organisation, die in den 70er Jahren gegründet wurde, und sich um Senioren kümmert. Ich werde sie zu Hause besuchen, ihnen im Alltag zur Seite stehen oder sie zu Veranstaltungen begleiten."
Bevor es in die Sommerferien geht, muss Johanna Hühn noch eine schwierige Aufgabe lösen. "Jeder Teilnehmer muss sich 15 Paten suchen, die seinen Einsatz beim Friedensdienst unterstützen", sagt sie. Jeder Pate finanziert mit einem monatlichen Beitrag von 15 Euro den Einsatz.
"Es ist gar nicht so einfach, Leute anzusprechen und sie um eine regelmäßige Unterstützung zu bitten." Diese Erfahrung hat Johanna Hühn in den vergangenen Wochen schon gemacht. Die Freiwilligen müssen regelmäßig an ihre Paten über den Einsatz berichten.
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