Mit einem kleinen Stück Schlauch wirbt die Karower Freiwillige Feuerwehr fürs Ehrenamt

Wehrleiter Lutz Jander mit einem der Schlauchstücke, die auf dem Bahnhofsvorplatz verteilt wurden. | Foto: Bernd Wähner
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Mit einer ungewöhnlichen Aktion startete die Freiwillige Feuerwehr Karow vor wenigen Tagen ihre Kampagne zur Werbung neuer Mitglieder.

Donnerstagnachmittag, 17 Uhr. Die Buswendeschleife auf dem Karower Bahnhofsvorplatz liegt bereits im Dunkeln. Aus Richtung Karower Neubaugebiet hört man ein Martinshorn. Kurz darauf flackert Blaulicht auf dem Hubertusdamm. Rasant biegen drei Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr in die Einfahrt der Buswendeschleife. Sie stoppen.

Feuerwehrleute springen in voller Montur aus den Fahrzeugen und besetzen die Ausgänge des S-Bahnhofs. Während die Rundumleuchten der Feuerwehrfahrzeuge die Wendeschleife blau erleuchten, gehen die Feuerwehrleute auf die Fahrgäste zu. Sie überreichen ihnen ein fünf mal zwölf Zentimeter großes Stück Schlauch mit dem Aufdruck ff-karow.de und „Donnerstag 19 Uhr. Bist du dabei?“.

Den Hintergrund dieser Aktion erklärt Wehrleiter Lutz Jander: „In unseren Ausrückebereich ziehen immer mehr Menschen. Das merken wir vor allem auch an den steigenden Einsatzzahlen. Aber die Zahl der Kameraden bei der Freiwilligen Feuerwehr wächst nicht mit. Deshalb werben wir um Erwachsene, die sich vorstellen können, im Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr einzusteigen.“

Derzeit hat die Karower Wehr 32 Mitglieder. Und sie hat bereits eine lange Tradition. Gegründet wurde sie im November vor 113 Jahren, als Karow noch ein Dorf vor den Toren von Berlin war. Seinerzeit hatte Karow gerade mal 550 Einwohner, aber 27 von ihnen machten bei der Freiwilligen Feuerwehr mit. Heute leben in Karow um die 20 000 Menschen. Und die Feuerwehr wird jedes Jahr circa 400 Mal alarmiert.

Die heutige Feuerwache befindet sich in einem Gebäude in Alt-Karow 10/11. Dort treffen sich die Kameraden jeden Donnerstagabend zu ihren Übungsdiensten. Die freiwilligen Feuerwehrleute sind zwar ehrenamtlich im Einsatz, aber trotzdem sind sie der Berufsfeuerwehr gleichgestellt. Wenn irgendwo ein Brand zu löschen oder in einem Notfall geholfen werden muss, fragt kein Bürger, ob jetzt die Freiwillige oder die Berufsfeuerwehr vor Ort ist. Erwartet wird fachkundige Hilfe oder Rettung.

Deshalb werden auch die Freiwilligen Feuerwehrleute in Lehrgängen auf ihren Einsatz vorbereitet. „Aber an diesen Lehrgängen dürfen nur Erwachsene teilnehmen“, berichtet Lutz Jander. „Darum werben wir jetzt verstärkt darum, dass sich Karower bei uns melden, die sich vorstellen können, bei uns mitzumachen.“

Bisher ist die wichtigste Quelle für den Feuerwehrnachwuchs die Jugendfeuerwehr. Immerhin 30 Mitglieder hat sie in Karow. Mitmachen können alle ab zehn Jahre. „Etwa 80 Prozent unserer Kameraden begannen mal in der Jugendfeuerwehr“, so Lutz Jander. „Aber ehe die Kinder und Jugendlichen zu Feuerwehrlehrgängen geschickt werden können, vergehen noch ein paar Jahre. Zuwachs brauchen wir aber rasch. Deshalb entschlossen wir uns zu dieser ungewöhnlichen Werbeaktion.“

Nicht nur am Bahnhof Karow machten die Feuerwehrleute mit ihrer Werbeaktion kurz halt. Das bedruckte Schlauchstück, das sie verteilten, stammt übrigens von einem ausrangierten B-Rollschlauch. Insgesamt 600 Abschnitte davon bedruckten und verteilten die Kameraden. Nun hoffen sie, dass sich möglichst viele auf www.ff-karow.de über die ehrenamtliche Arbeit in der Feuerwehr informieren – und der eine oder andere Karower tatsächlich in der Wache vorbeikommt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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