Nikolassee. Ein Berliner Kleinod entsteht neu. Die vor zwölf Jahren abgebrannten Wannseeterrassen in Nikolassee sind im Rohbau fertig. Am Freitag, 11. Oktober, war Richtfest.
Zehn Hostessen in historischen Kostümen, dazu 80 Jahre alte Marlene-Dietrich-Lieder: Bauherr Harald G. Huth bot seinen Gästen am Wannseebadweg 1 eine gelungene Show und "das erste Essen seit 13 Jahren", wie er stolz verkündete. Als dann in Anwesenheit von Bürgermeister Norbert Kopp und Baustadtrat Norbert Schmidt (beide CDU) der Baukran die Richtkrone auf das Gestühl hob, waren auch die Querelen vergessen, die vor einem Jahr den Bau verzögerten. Damals mochte sich Huth mit den 500 vom Bezirk genehmigten Sitzplätzen nicht zufrieden geben. Ein Jahr später antwortet er auf die Frage danach: "Wir bauen. Das sagt alles." Zu den 500 Terrassenplätzen kommen 300 im Innern. Die Bauarbeiten könnten bereits im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein.Wie viel Geld der Chef der High Gain House Investments GmbH in das bis auf den Dachstuhl nur aus Beton bestehende Gebäude investiert hat, sagt er nicht. Nur zur Bauweise hat er eine klare Antwort: "Beton brennt nicht." Mit dieser Feststellung erinnert der Investor daran, dass die vor 75 Jahren erbauten Wannseeterrassen zwei Mal abgebrannt sind.
Huths Ziel ist es seine Terrassen wieder im Stadtplan zu sehen und am Wannsee "den besten Kaffee und Kakao in Berlin anbieten" zu können. Ein Pächter für die Gastwirtschaft indes steht noch nicht fest - auch dies Folge des hohen Anspruchs des Investors.
Bürgermeister Kopp sieht mit den neuen Wannseeterrassen "eine gute Tradition" fortgesetzt. Bei gutem Wetter wird der Blick wieder bis Kladow reichen - wie früher, als auf der Terrasse kein Platz zu finden war. Damit dies auch in der warmen Jahreszeit so bleibt, dürfen die vielen Bäume künftig auch nachgeschnitten werden. Baustadtrat Norbert Schmidt schwärmt indes vom "sehr gelungenen Bau" am Großen Wannsee. "Es gibt keinen Ort in Berlin, der schöner ist als dieser."
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