Staatliche Münze hat sich viel vorgenommen

Die in der Staatlichen Münze Berlin geprägte Zehn-Euro-Münze zum 250. Geburtstag von Johann Gottfried Schadow wird im Mai herausgegeben. | Foto: Caspar
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Reinickendorf. Nach Abzug aller Ausgaben für die Erneuerung des Maschinenparks hat die Staatliche Münze Berlin, Ollenhauerstraße 97, im vergangenen Jahr einen Reingewinn von 250 000 Euro und damit mehr als 2012 erwirtschaftet. Auch für dieses Jahr haben sich die 70 Mitarbeiter viel vorgenommen.

"Dieses gute Ergebnis beruht auf der Prägung von rund 200 Millionen Kurs- und Gedenkmünzen sowie von Medaillen, die ein wichtiges Segment unserer Produktion darstellen. Angesichts von Kürzungen, die die Deutsche Bundesbank bei den Euromünzen vorgenommen hat, können wir zufrieden sein", sagt Betriebsleiter Andreas Schikora.

In diesem Jahr soll die Erneuerung des Maschinenparks weitergehen. Ziel ist es, die Münzprägung noch effektiver durchzuführen.

Außerdem bereitet sich die Münzstätte auf den 250. Geburtstag des Berliner Bildhauers und Grafikers Johann Gottfried Schadow vor, dem wir die Quadriga auf dem Brandenburger Tor und weitere bedeutende Skulpturen verdanken. Zu Schadow hat die Belegschaft ein besonderes Verhältnis, denn der 1764 geborene Künstler war auch Schöpfer eines berühmten Sandsteinfrieses, der ursprünglich die im Jahr 1800 eröffnete Königliche Münze auf dem Friedrichswerder unweit des Berliner Schlosses schmückte. Das Original dieses aus mehreren Platten bestehenden Reliefs mit Darstellung der Schürfung und Verarbeitung von Metall bis zum fertigen Geldstück befindet sich in den Katakomben unterhalb des Berliner Kreuzbergdenkmals. Eine Kopie schmückt die Alte Münze am Molkenmarkt, die in den 1930er-Jahren erbaut wurde und seit 2006 weitgehend leer steht.

Andreas Schikora hat die über 200 Jahre alten Reliefplatten fotografieren lassen und bildet sie in einer Broschüre ab, die im Mai zum Schadow-Jubiläum erscheinen soll. Das Heft enthält unter anderem Studien über die Geschichte des in der Regierungszeit von König Friedrich Wilhelm III. erbauten Münzgebäudes und würdigt seinen Skulpturenschmuck. Außerdem erfahren Leser einiges über die Darstellung des 1850 verstorbenen Bildhauers auf Münzen und Medaillen. Das Heft bildet zudem die einzelnen Reliefplatten ab.

Wer möchte, kann sie sich demnächst auch im Betriebsmuseum der Staatlichen Münze anschauen, allerdings nicht im Original, sondern als Großfoto. Schikora erhofft sich von der Präsentation, dass die wertvollen Platten eines Tages aus jahrzehntelangem Exil wieder ans Tageslicht geholt werden und sich die Berliner Öffentlichkeit für dieses wertvolle Zeugnis klassizistischer Bildhauerkunst interessiert.

Der Leiter der Staatlichen Münze freut sich über den Auftrag für die Prägung der von Bodo Broschat entworfenen Zehn-Euro-Münze zum 250. Geburtstag von Johann Gottfried Schadow. Sie wird im Mai als Silber- und Neusilberversion ausgegeben. Die Auflage soll so groß sein, dass jeder Interessent ein oder mehrere Exemplare kaufen kann.

Zum 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze gibt der Traditionsbetrieb eine Jahresmedaille heraus. Außerdem liegt eine weitere Silbermedaille im Gewicht von einer Unze (ca. 31 Gramm) vor, die ebenfalls an das Ende der Mauer als Ergebnis der friedlichen Revolution von 1989 erinnert. Schließlich ist eine weitere Silbermedaille geplant, die die Rückkehr der 1806 nach einem von Preußen verlorenen Krieg durch die Franzosen nach Paris entführten und 1814 im Triumphzug nach Berlin zurückgebrachten Quadriga feiert.

Helmut Caspar / HC
Autor:

Helmut Caspar aus Mitte

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