Schöneberg. Einwohner in direkter Nachbarschaft des östlichen Bahnhangs am sogenannten Flaschenhals sind empört. Die Eigentümer des Areals an der Kreuzbergstraße 42b wollen es mit Wohnungen bebauen.
Dem Vorhaben würde der Biergarten "Ponte Rosa" und damit auch ein typisch Berliner Nachbarschaftstreff „zum Opfer fallen“, so die Bebauungsgegner. Sechs Anwohner haben jetzt eine Einwohnerversammlung erwirkt.
Die Versammlung, die keine Beschlussrechte hat und ergebnisoffen moderiert wird, haben der BV-Vorsteher Stefan Böltes (SPD) und sein Büro organisiert. Sie findet am 8. September von 18 bis 21 Uhr im BVV-Saal im Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, statt.
Der Antrag auf Einberufung wurde von 22 Bezirksverordneten unterstützt. Es ist die bislang achte Einwohnerversammlung im Bezirk und die erste, die Stefan Böltes und sein Team veranstalten.
Laut Pächterin des Biergartens steht der Gastronomiebetrieb, ausschließlich ein Sommergeschäft, vor dem finanziellen Aus. Der Betrieb wäre auch ohne die Neubauabsichten in diesem Jahr eingestellt worden.
Die Bauherren des geplanten Wohngebäudes sind seit zwei Jahrzehnten Eigentümer des Grundstücks. Sie selbst haben den Biergarten ins Leben gerufen und Geld investiert, um seine schwierige Lage unterhalb des Straßenniveaus auszugleichen. Doch im Laufe der Zeit wurde klar, dass der Biergarten nicht wirtschaftlich zu betreiben ist.
Vor der Einwohnerversammlung hat Tempelhof-Schönebergs Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) deutlich gemacht, dass durch das Neubauvorhaben kein Gewerbe verdrängt werde. Desweiteren sagte Oltmann, der Neubau sei „aus planungsrechtlicher Sicht“ zu genehmigen.
Geplant sind drei viergeschossige Gebäude, die auf einem gemeinsamen Sockelgeschoss am Hang stehen. Die Häuser werden durch begrünte Zwischenräume gegliedert. Sie eröffnen einen Durchblick von der Kreuzbergstraße ins Grün der ehemaligen weitläufigen Bahnanlagen des Anhalter Bahnhofs. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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