Staaken. Der Bürgermeisterpokal geht in diesem Jahr an den SC Gatow. Im Endspiel am 28. Juli gewann der Berlin-Ligist gegen Landesliga-Aufsteiger Spandauer Kickers mit 2:0.
Vor dem Sportpark im Staakener Industriegelände, dem Heimplatz der Spandauer Kickers, wartete noch lange nach dem Anpfiff um 13 Uhr eine große Menschenschlange. Allerdings wollte die nicht zum Endspiel, sondern in das daneben liegende Freibad. Lediglich 123 zahlende Zuschauer entschieden sich bei Temperaturen um die 35 Grad, das Finale zu besuchen.Die Hitze sorgte auch bei den Akteuren für erschwerte Bedingungen. Dreimal wurde die Partie wegen Trinkpausen für die Spieler unterbrochen. Mehr als einigermaßen gepflegten Sommerfußball war von ihnen deshalb auch nicht zu erwarten. Gatow, über weite Strecken überlegen, machte den Sieg bereits in der ersten Hälfte durch Treffer von Benjamin Kasper (9. Minute) und Nicolas Hanke kurz vor der Pause klar.
Auch im zweiten Durchgang hatte die Mannschaft weitere Möglichkeiten, das Ergebnis nach oben zu schrauben. Allein Nurdin Pitarevic scheiterte dreimal in aussichtsreicher Position. Die mangelnde Chancenauswertung wurde vom neuen und alten Trainer Jürgen Beyer (kam zu Saisonbeginn vom Berlin-Liga-Konkurrenten SC Staaken und amtierte bereits bis 2010 in Gatow) etwas bemängelt. Allerdings gleich mit der Einschränkung: "Wir hatten jetzt vier Spiele in sieben Tagen und das bei teilweise extremen Temperaturen. Da lässt die Konzentration einfach mal nach." Beyer hatte 2012 mit Staaken den Bürgermeisterpokal gewonnen und wiederholte diesen Erfolg jetzt mit Gatow "beim diesjährigen Afrika-Cup".
Auch sein Spandauer Kickers-Kollege Oliver Kieback zollte seinen Spieler Lob. "In der neuen Landesligasaison wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben", gab er nach dem Finale die kommende Marschroute aus. Gatow wird wiederum in der Berlin-Liga zu den Aufstiegsfavoriten gezählt.
Die tropischen Temperaturen waren wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass es in diesem Jahr beim Bürgermeisterpokal keinen neuen Besucherrekord gab. Auch die magische Marke von 1000 Zuschauern bei allen Spielen wurde knapp unterschritten. Organisator Matthias Zimmermann war trotzdem zufrieden. Er lobte die vielen ehrenamtlichen Helfer und sagte zum Wetter: "Es gab auch schon Jahre, in denen wir Spiele wegen Regen unterbrechen mussten."
Der dritte Platz beim Bürgermeisterpokal ging an den 1. FC Galatasaray. Er besiegte im kleinen Finale den SSC Teutonia mit 5:3.
Thomas Frey / tf
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