Laura Vargas Kochs Ziel sind die Olympischen Spiele

Den eigenen Trainer aufs Kreuz legen: Laura Vargas Koch (23) im Training in der Sportschule Bushido mit ihrem Coach Carsten von Leupoldt. | Foto: Michael Nittel
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Tegel. Die Judoka Laura Vargas Koch, die regelmäßig bei ihrem Heimtrainer Carsten von Leupoldt in der Sportschule Bushido in Tegel trainiert, kann schon jetzt auf ein großartiges Jahr zurückblicken. Der bisherige Höhepunkt der 23-Jährigen: der Vize-Weltmeistertitel Anfang September in Rio de Janeiro.

Darüber hinaus belegte sie bei der Europameisterschaft in Budapest im April sowohl im Einzel- als auch im Teamwettbewerb Platz drei. Und auch bei allen drei bisherigen Grand Slam Turnieren des Jahres - in Paris, Baku und Moskau - konnte sie ebenfalls in ihrer Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm eine Medaille erringen. "Was natürlich in Erinnerung bleiben wird, ist die Weltmeisterschaft in Brasilien", sagt Laura Vargas Koch. Aber auch das "Tournoi de Paris" im Februar, das bedeutendste Judoturnier Europas, sei ein extrem wichtiger Wettkampf gewesen, weil es der erste große Erfolg war und ihr viel Selbstvertrauen gegeben habe. "Laura hat in diesem Jahr durchweg grandiose Leistungen gebracht", sagt Carsten von Leupoldt. "Aber da sie ohnehin seit Jahren eine stetige Entwicklung durchgemacht hat, haben sich diese Erfolge abgezeichnet." Besonders beeindruckt haben den Coach ihre Konstanz und Nervenstärke. "Laura hat bis auf einen einzigen Wettbewerb bis dato immer eine Medaille gewonnen, war sowohl bei den Europa- als auch bei den Weltmeisterschaften die beste Deutsche."

Und das Jahr ist noch nicht vorbei: Noch stehen Turniere in China, Abu Dhabi und Tokio an. Wenn Laura auch in Japan auf dem Treppchen landet, hätte sie bei jedem Grand Slam eine Medaille gewonnen.

"Ich bin nicht so sehr der abwartende Kämpfer. Ich will werfen und gewinnen", sagt Laura Vargas Koch über sich selbst. Ihr Trainer attestiert ihr, dass sie zudem eine sehr gute taktische Kämpferin sei. "Laura hat einen Bundes-, einen Stützpunkt- und mich als ihren Heimtrainer. Und sie ist in der Lage, die vielen taktischen Hinweise von uns allen wunderbar miteinander zu verzahnen und umzusetzen." Laura Vargas Koch ergänzt: "Wenn ich einen guten Griff habe, kann ich fast jeden in der Welt werfen. Das Problem ist nur, diesen Griff zu bekommen."

Eine Grundvoraussetzung im Judo ist, auch fit im Kopf zu sein. Und das ist die 23-Jährige auch: Im April hat sie ihr Studium "Naturwissenschaften in der Informationsgesellschaft" abgeschlossen. Jetzt studiert sie Mathematik. "Ich finde es gut, nach einem anstrengenden Training etwas für den Kopf zu machen. Das entspannt mich und lenkt mich ab." Wirkliche sportliche Schwächen habe Laura Vargas Koch keine. Entwicklungspotenzial gebe es höchstens noch im koordinativen Bereich, da sind sich Coach und Athletin einig. Stärke und Schwäche zugleich sei ihre Unbedarftheit, mit der sie manchmal sich selbst und ihre Gegner überrasche, manchmal aber auch ins offene Messer laufe.

Laura Vargas Koch betreibt Judo seit ihrem siebten Lebensjahr. Der Heimatverein der gebürtigen Berlinerin, die in Kreuzberg lebt, ist der EBJC Neukölln. "Wir hatten damals in unserem Schülerladen eine Judomatte und haben darauf immer Judotraining gespielt", erinnert sich die junge Frau an die Anfänge. "Das Kämpfen hat mich vom ersten Moment an fasziniert - die eigene Taktik gegen Widerstände durchzusetzen oder spontan auf eine Aktion des Gegners zu reagieren. Daran hat sich bis heute nichts geändert."

Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr in London war Laura Vargas Koch als Trainingspartnerin für die deutschen Athleten mit dabei. "Das allein war schon sehr beeindruckend. Und natürlich ist die Teilnahme an den nächsten Olympischen Spielen mein großes Ziel." Und ihr Traum ist es - ganz klar - eine Medaille dort zu gewinnen.

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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