Bürgerinitiative fordert, das Volksbegehren abzuwarten

Tempelhof. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat einen europaweiten Ideenwettbewerb für die Zentral- und Landesbibliothek auf dem Tempelhofer Flugfeld ausgeschrieben.

Die gegenwärtige Situation sei unzumutbar. Die Bibliothek ist auf drei Standorte verteilt. Die räumlichen Bedingungen sind sowohl für die Nutzer als auch für die Mitarbeiter "unzureichend und nicht bedarfsgerecht". Mit dem Neubau sollen die Standorte vereinigt werden und gleichzeitig eine "attraktive und servicestarke Universalbibliothek für Berlin mit einer Nutzfläche von zirka 52 000 Quadratmetern entstehen".Der Wettbewerb verweist ausdrücklich auf den neuen Standort "in der südwestlichen Randzone des ehemaligen Flughafens Tempelhof". Dort gibt es sowohl die Verbindung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln am U- und S-Bahnhof Tempelhof als auch einen Anschluss an die Stadtautobahn. Außerdem müsse in der Planung der "einzigartige Freiraum Parklandschaft Tempelhof" berücksichtigt werden. Die Senatsverwaltung erwartet "bedeutende Impulse für das am westlichen Rand entstehende Stadtquartier Tempelhofer Damm".

Im Wettbewerbsverfahren soll geklärt werden, wie die Bibliothek "in das 386 Hektar große Gesamtareal und in das neue Stadtquartier eingebunden werden kann". Die Architekten wurden aufgefordert, einen angemessenen Gebäudeentwurf vorzulegen, der sowohl die Standortbedingungen als auch die Nutzungsanforderungen architektonisch umsetzt. Nun haben sie bis zum 21. Februar Zeit, ihre Ideen einzureichen.

Die Bürgerinitiative "100 % Tempelhofer Feld" hat gegen alle Versuche protestiert, Bebauungspläne durch die Hintertür umzusetzen. Der Verein hat alle Unterlagen für ein Volksbegehren zum Erhalt des Tempelhofer Feldes bei der Senatsverwaltung eingereicht, heißt es in einem Schreiben vom 14. Dezember. Der Verein fordert den Senat auf, das Ergebnis des Volksbegehrens abzuwarten und die Meinung der Bürger ernst zu nehmen.

Staatssekretärin Regula Lüscher von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte bereits im September den Ablauf beschrieben. Vor dem eigentlichen Wettbewerb soll es einen Ideenwettbewerb geben, der "bereits ein Architekturwettbewerb" ist. Daran können sich "auch jüngere Büros beteiligen", sodass in einer ersten Phase dann zehn bis 15 Preisträger feststehen.

Bereits im kommenden Frühling soll der Realisierungswettbewerb durchgeführt werden. Im Herbst wird dann eine Jury entscheiden. Bis zum dritten Quartal 2014 soll die Vorplanung im Abgeordnetenhaus vorgelegt werden. Die Staatssekretärin geht davon aus, "dass Ende 2015 die Baugenehmigung vorliegt". Für die Einweihung der neuen Bibliothek hat Lüscher Anfang 2021 als Ziel anvisiert. Als Bausumme nannte sie 270 Millionen Euro.

Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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