Weißensee. Unter dem Motto „So geht Prosa! Alternativen zum Romanstandard“ organisiert der Schriftsteller Alexander Graeff eine besondere Benefizveranstaltung in der Brotfabrik.
17 Autoren lesen auf der Brotfabrikbühne am 28. Oktober ab 19.30 Uhr ihre Texte. Diese sind experimentell, unkonventionell, lebendig, mutig und vor allem poetisch. Alle Autoren und Moderatoren beteiligen sich ehrenamtlich. Der komplette Erlös wird der Flüchtlingsunterkunft in der Treskowstraße 15/16 gespendet. Dort soll eine Bibliothek eingerichtet werden.
Gerade weil Berichte von und über Geflüchtete in der Öffentlichkeit seltener geworden seien, habe sich die Brotfabrik zu einem antizyklischen Verhalten entschieden, sagt Alexander Graeff, der in der Brotfabrik für Literatur verantwortlich zeichnet. Graeff kooperiert bei der Vorbereitung der Veranstaltung mit dem Unterstützungskreis der Unterkunft, einer Arbeitsgruppe des Netzwerks „Pankow hilft“. Gemeinsam mit Dr. Martin Lindner, dem Sprecher des Unterstützungskreises, skizzierte Graeff bereits ein Konzept zur Einrichtung einer Bibliothek in der Gemeinschaftsunterkunft, die bis heute im Hause fehlt.
Mit der Bibliothek soll auch der Bedarf an Literatur in den Sprachen der Geflüchteten wenigstens zu einem Teil gedeckt werden. So könne die Gegenwartsprosa, die in dieser Veranstaltung vorgestellt wird, ihren Beitrag zu einer Willkommens- und Anerkennungskultur leisten, meint der Organisator. Das Format einer Langen Nacht der poetischen Prosa wird bei dieser Veranstaltung genutzt, um Autoren zu Wort kommen zu lassen, die unkonventionell arbeiten. Sie werden zeigen, dass Prosa nicht nur aus marktkonformen Unterhaltungsromanen besteht, sondern durch eine inhaltliche wie formale Vielfalt besticht. Die Autoren werden zeigen, dass Poesie nicht nur von Lyrikern gepachtet ist, sondern auch in der Prosa entwickelt werden kann. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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