Polizei ehrt Spandauerin für couragiertes Handeln

Polizeioberrat Dirk Schnurpfeil und seine Stellvertreterin Linda Hermanns danken Melanie Schwarz (M.). Sie machte einen Verdächtigen dingfest. | Foto: U. Kiefert
  • Polizeioberrat Dirk Schnurpfeil und seine Stellvertreterin Linda Hermanns danken Melanie Schwarz (M.). Sie machte einen Verdächtigen dingfest.
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Wilhelmstadt. Eine Spandauerin ist von der Polizei für ihre Courage ausgezeichnet worden. Melanie Schwarz hatte einen Mann dabei beobachtet, wie einen kleinen Jungen auf der Straße ansprach.

Der Vorfall hatte sich am 13. März an der Adamstraße ereignet. Melanie Schwarz war mit ihrer fünfjährigen Tochter gerade einkaufen, als ihr vor dem Supermarkt "Nahkauf" ein Mann auffiel, der einen kleinen Jungen ansprach. "Er sah sehr schmuddelig aus und passte irgendwie nicht zu dem Kind", erinnerte sich die 30-Jährige. Also blieb sie aufmerksam und sah den Jungen schließlich weglaufen. "Ich bin dann hinterher und fragte ihn, was der Mann denn von ihm wollte." Und der Junge erzählte ihr, dass der Fremde ihn mit zu sich nach Hause nehmen wollte. Melanie Schwarz rief daraufhin die Polizei, die sofort kam und den Mann an einer Bushaltestelle sitzen sah. Die Beamten befragten den Mann, der aggressiv reagierte, und nahmen seine Personalien auf.

Für ihr "vorbildliches Handeln" ist Melanie Schwarz nun vom Leiter des Polizeiabschnitts 23, Schmidt-Knobelsdorf-Straße 27, mit einer Urkunde und einem Präsentkorb geehrt worden. "Es hätte durchaus etwas Schlimmes passieren können, wenn Frau Schwarz nicht so aufmerksam gewesen wäre", gratulierte Dirk Schnurpfeil. Der Verdacht der Kindesentziehung gegen den Mann habe sich im Nachhinein zwar nicht bestätigt. "Es ist jedoch richtig, dass Bürger aufmerksam sind und auf ihr Bauchgefühl hören, wenn ihnen etwas merkwürdig vorkommt", sagte der Polizeioberrat. Immerhin sei die Berliner Polizei bei etwa 95 Prozent aller Straftaten auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Gerade bei Kindern sollte sich deshalb niemand scheuen, den Notruf 110 zu wählen.

"Lieber einmal zu viel anrufen als zu wenig." Das gelte auch für die Schulen, so Schnurpfeil. "Denn es kommt vor, dass uns Schulleiter erst Tage später von einem Verdachtsfall informieren." Dann aber sei es für die Polizei oft zu spät, den Verdächtigen zu finden, der ein Kind auf dem Schulweg angesprochen oder belästigt hat. "Auch Mitschüler, die ein Handy haben, sollten sich trauen, uns anzurufen, wenn sie etwas beobachten." Wichtig in einem solchen Notfall sei, sich nicht selbst in Gefahr zu begeben. "Stellen Sie Öffentlichkeit her, indem Sie andere Passanten direkt um Hilfe ansprechen. Der Verdächtige soll merken, dass er aufgefallen ist", gab Dirk Schnurpfeil noch wichtige Tipps.

Melanie Schwarz ist eine von drei Spandauern, die in den letzten drei Jahren von der Polizei für ihr couragiertes Verhalten ausgezeichnet wurden.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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