Grunewald. Am alten Güterbahnhof Grunewald kommt etwas ins Rollen: Bei der Planungswerkstatt zur Zukunft des Geländes erklärte der Grundstückseigener, seine Pläne für großes Gewerbe endgültig zu verwerfen. Stattdessen öffnet er die Tür für Wohnungsbau im Grünen.
Die Weiche für die Zukunft schien festgerostet. Jahrelang hatte sich um die Backsteinbauten des Güterbahnhofs Grunewald Ungewissheit gerankt. Unversöhnlich standen Anwohner und Bezirkspolitiker den Wünschen des Eigentümers Kurt Krieger gegenüber, auf dem Areal ein Möbelzentrum zu errichten. Nun hat sich die Weiche aus ihrer Sicht zum Guten gestellt.
Denn Krieger rückt nicht nur von seinen Plänen ab. Er öffnet sich plötzlich für die Wünsche der Bürger. Die hatten in einer dreitägigen Planungswerkstatt mit Politikern und Experten ein Konzept erarbeitet, das die Besiedlung der Brache erlaubt. Vorgesehen ist darin laut Projektsprecher Florian Schmidt "eine kleinteilige Bebauung mit Wohn- und Gewerbenutzung und einem großen Freiflächenanteil für Sport, Freizeit und Kultur". Bei der Präsentation dieses Programms nannte ein Vertreter Kriegers die Pläne "einen interessanten Impuls". Er teilte den Beteiligten zu ihrer Verblüffung mit, dass sich Krieger tags zuvor selbst entschieden habe, den Güterbahnhof als Wohnstandort zu entwickeln.
Als der Geschäftsmann die 14 Hektar große Fläche 2010 erwarb, schien dies noch undenkbar. Ziel war es, dort für 75 Millionen Euro Möbelhäuser der Ketten Höffner und Sconto zu errichten. Ein Konzept, das die BVV im Herbst 2011 für "nicht umsetzbar" befand - was Krieger hinnahm. Seine Entschlossenheit ging damals so weit, dass er Gebäude abreißen ließ, um Tatsachen zu schaffen. Da die Stadtentwicklungsverwaltung des Senats der Umwidmung des Geländes nicht zustimmte und der Widerstand im Bezirk wuchs, beschloss Krieger, die Brache ruhen zu lassen. Mit dieser Ruhe ist es nun offenbar vorbei. In wieweit sich seine Vorstellungen und die der Bürger decken, könnte sich Ende Januar zeigen. Dann stellt die Planungswerkstatt ihre Arbeit vor. Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) betrachtet das Verfahren als geglückt. Er sprach von "einem gelungenen Experiment mit konsequenter Bürgerbeteiligung".
Thomas Schubert / tsc
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