Pfad der Visionäre benötigt eine Auffrischung

Der Pfad der Visionäre soll eigentlich ein Symbol für die europäisch Einheit sein. Derzeit besteht er aber nur aus einigen schwarzen Platten. | Foto: Frey
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Kreuzberg. Gleich hinter dem Mehringplatz am Beginn der Friedrichstraße befindet sich seit 2006 das Projekt Pfad der Visionäre.

Im Straßenpflaster eingelassen liegen Platten, die für die Mitgliedsländer der europäischen Union stehen sollen. Einst befanden sich darauf Worte einer Persönlichkeit jedes Landes oder von jemand, der für diese Nation eine große Bedeutung hatte.

Das ist von wenigen Ausnahmen abgesehen heute nicht mehr der Fall. Aktuell präsentiert sich der Visionärspfad als ein Torso. Er hat der Witterung, Vandalismus oder einfach manchem Schuhabdruck von Passanten nicht Stand gehalten.

Den Pfad wiederzubeleben ist vor allem das Ziel von Initiator Bonger Voges von der Kunstwelt Berlin. Dazu braucht er aber Geld vom Bezirk. Aber der reagiert bisher eher zurückhaltend.

330 000 Euro wären nötig, um insgesamt 33 neue Pfad-Platten zu installieren, rechnet Voges vor. Darauf sollten nicht nur die inzwischen 28 EU-Mitgliedsländer vertreten sein, sondern auch Länder, aus denen zahlreiche Bewohner am Mehringplatz stammen. Konkret, die Türkei, der Libanon und Ägypten. Zwei weitere Vierecke sind für die USA und für Israel vorgesehen.

Mit diesen beiden Ländern gibt es zumindest finanziell die wenigsten Probleme. Sponsoren übernehmen hier einen Großteil der Kosten für Einbau und Aufschrift. Pro Viereck werden jeweils rund 10 000 Euro fällig.

Insgesamt reichen die Gaben der Gönner aber nicht, um das gesamte Projekt zu verwirklichen. Für Geldgeber müsse das Projekt sichtbar sein, argumentiert Voges. Deshalb appelliert er an den Bezirk, die 330 000 Euro aus dem Topf für das Sanierungsgebiet Mehringplatz freizugeben.

Doch die Verantwortlichen in Friedrichshain-Kreuzberg agieren bisher eher zurückhaltend. Der frühere Bürgermeister Dr. Franz Schulz (B 90/Grüne) hat im Frühjahr entschieden, höchstens 100 000 Euro bereit zu stellen, wurde im Ausschuss für Stadtplanung bekannt. Seine Begründung: Eine höhere Summe sei gegenüber anderen Projekten nicht zu vertreten.

Für Voges ist dieser Anteil nicht Fisch, nicht Fleisch. "Damit können wir gerade mal neun Tafeln herstellen." Die Installation mache aber nur als Gesamtkunstwerk Sinn.

Davon ließen sich aber auch die Ausschussmitglieder nicht erweichen. Es falle etwas schwer, eine solch hohe Summe zu genehmigen, wenn anderswo Geld fehle. Und vor einer endgültigen Entscheidung verlangen sie ein detailliertes Konzept.

Zumal ein Aufbau des Pfads der Visionäre zunächst zeitlich begrenzt wäre. Denn die BVG plant auch in diesem Bereich der Friedrichstraße eine Tunnelsanierung. Sie soll nach bisherigem Stand im Jahr 2016 stattfinden, möglicherweise auch später. Auf jeden Fall müssten die Nationenquader dann erst einmal wieder abgebaut werden.

Das sei kein Problem, meint Bonger Voges. Sie würden einfach aus ihrer Verankerung geholt, während der Bauarbeiten eingelagert und könnten danach ohne Probleme wieder eingesetzt werden. Die Kosten dafür, so suggerierte er zunächst, würden von der BVG getragen.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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