Mahlsdorf. Bewohner nahe dem Körnerteich kümmern sich jedes Jahr während der Laichzeit um die Amphibien. Sie kontrollieren vor allem den Amphibienzaun am früheren Funkamtsgelände.
"Da haben wir wieder eine, die ausgebüxt ist", sagt Ingrid Leistner. Sie nimmt die Erdkröte vorsichtig vom Boden auf und hilft ihr in den Plastikeimer. Dort rangeln sich bereits ein halbes Dutzend andere Kröten und ein Grünfrosch - die Ausbeute des Morgens. Claudia Mrowetz, eine andere freiwillige Helferin das Naturschutzbundes Berlin (NABU), hat bereits eine Stunde früher die Eimer mit Amphibien über die Kohlisstraße getragen und Kröten sowie Grünfrösche im Körnerteich ausgesetzt. "Wir sind nur noch zu zweit", bedauert Leistner.
Die freiwilligen Amphibienhelfer vom Körnerplatz gibt es seit zwölf Jahren. Sie sind aus einer Gruppe von Anwohnern hervorgegangen, die sich um Ordnung und Sicherheit im Wohnviertel sorgte. Schließlich kümmerte sie sich auch um die Kröten und Frösche, die während der Laichzeiten in großer Zahl zum Körnerteich wanderten und buchstäblich unter die Räder gerieten.
Der NABU baut seitdem jedes Jahr einen rund 500 bis 600 Meter langen Amphibienzaun an der Waldpromenade zwischen Uhlandstraße und Mechthildstraße. Rund zwei Wochen werden jedes Frühjahr die helfenden Hände der Anwohner gebraucht. Ingrid Leistner ist seit neun Jahren dabei, nachdem sie mit ihrem Mann in das Haus ihrer Mutter im Attinghausenweg zog. Die heute 70-Jährige ist Spezialistin in der elektronischen Datenerarbeitung. Sie hat zunächst an der Akademie der Wissenschaften der DDR und dann für Berliner Wohnungsunternehmen gearbeitet.
Dabei hat sie sich ihren Sinn für die Natur erhalten. Jeden Tag joggt sie oder macht Nordic Walking durch den Grünzug des ehemaligen Funkamtsgeländes. Die Gebäude wurden in den zurückliegenden Jahren abgerissen und Beton entfernt. "Vielleicht sind bei den Abrissarbeiten viele Kröten und Frösche getötet worden", macht sie sich so ihre Gedanken. Dies könne auch erklären, warum der Nabu an der Waldpromenade im vergangenen Jahr gerade noch mal 500 Amphibien gezählt hat. Leistner erinnert sich, dass Jahre zuvor schon 5000 Kröten und Frösche in den Eimern transportier wurden.
Trotzdem oder gerade auch deshalb hält sie diese Arbeit für wichtig. "Der Körnerteich und auch der Grünzug wären ohne die Kröten und Frösche nicht mehr dasselbe", sagt sie.
Harald Ritter / hari
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...
Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...
Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...
Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.