Die Friedhofskapelle an der Fürstenwalder Allee ist seit über fünf Jahren ein Wahrzeichen für bürgerschaftliches Engagement. Jetzt wurde ein weiterer Bauabschnitt fertig.
Da das über 100 Jahre alte Gebäude unter Denkmalschutz steht, müssen fast alle Arbeiten von Restauratoren ausgeführt werden. Und die hatten sich jetzt das Treppenhaus und einen der Nebenräume vorgenommen. Dort mussten Jahrzehnte alte Farbschichten entfernt und die Farbfassung der Bauzeit wieder hergestellt werden. Auch diese Arbeiten wurden zum Teil durch Spenden von ortsansässigen Bürgern bei mehreren Benefizkonzerten eingenommen.
Weil zum 100. Jubiläum der Kapelle vor einigen Jahren die Mittel des Bezirks nur für die Außenrenovierung reichten, hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet. Und die kümmert sich seit sieben Jahren um die 1911 fertiggestellte Kapelle. Eine der ersten Maßnahmen war die Neufertigung eines im Zweiten Weltkrieg verloren gegangenen Bleiglasfensters durch einen Friedrichshagener Glasrestaurator, auch diese Arbeit wurde bereits durch Spenden bezahlt.
Begründet wurde die Bürgerinitiative durch die Rahnsdorfer Jutta Benedix-Ulrich und Bodo Ulrich. Durch deren Engagement wurden bisher 50 Prozent der investierten 140 000 Euro mittels Spenden beigesteuert. Der Heimatverein Köpenick hat mehrmals den Tombolaerlös des Fischer- und Fährmannfests gestiftet und damit gut 5000 Euro beigesteuert. Eine Spendenplakette am Eingang der Kapelle weist jetzt auf mehrere Großspender hin.
Der pensionierte Landeskonservator Helmut Engel betreut die Restaurierung von Anfang an ehrenamtlich. „Ein Baudenkmal muss natürlich auch künftig gut gepflegt werden. Die jetzt restaurierten Nebenräume wurden bisher als Abstellkammer und zur Ablage längst verjährter Abrechnungen genutzt. Sie verdienen eine vernünftige Nutzung. Ich könnte mir hier ein Zentrum für Harmoniummusik vorstellen, die örtliche Kirchengemeinde könnte Trauerarbeit mit Angehörigen von Verstorbenen anbieten“, meint Denkmalfachmann Engel an den Bezirk gerichtet.
Das Ehepaar Benedix-Ulrich wurde für sein bürgerschaftliches Engagement bereits ausgezeichnet. Und zwar im November 2015 mit der Ferdinand-von-Quast-Medaille des Landes Berlin für denkmalpflegerisches Engagement.
Die nächsten Schritte der Restaurierung werden jetzt von der Bürgerinitiative und der Unteren Denkmalschutzbehörde des Bezirks abgestimmt.
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