Schmöckwitz. Rund 20 Jahre lang lebte die bekannte jüdische Sängerin Lin Jaldati in Eichwalde unmittelbar vor den Toren Berlins. Eine Gedenktafel am früheren Wohnhaus erinnert jetzt an sie.
Möglich gemacht haben das die Konfirmanden des Kirchensprengels Schmöckwitz-Eichwalde-Miersdorf, die sich rund ein Jahr lang mit jüdischem Leben am Beispiel von Lin Jaldati (1912-1988) beschäftigt haben. Von den Jugendlichen kam dann auch die Anregung zu einer Tafel am Zaun des Wohnhauses Puschkinallee 41. "Von 1955 bis 1972 lebte Lin Jaldati hier in der Puschkinallee. So mancher Eichwalder erinnert sich noch an die Familie. Sie hat den Menschen in der DDR jiddische Lieder nahe gebracht. Rund 30 Jahre war Lin Jaldati die bedeutendste Interpretin jüdischer Kultur in Europa", sagte Almuth Berger, Vorsitzende des Ortsvereins Schmöckwitz, zur Einweihung der Gedenktafel.
Die fand am 15. April übrigens genau 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen durch britische Soldaten statt, die auch Lin Jaldati praktisch im letzten Augenblick das Leben gerettet hat.
Gast der Einweihung war Jaldatis Tochter Jalda Rebling, die selbst seit Jahrzehnten als Interpretin jiddischer Lieder und inzwischen auch als Kantorin einer kleinen jüdischen Gemeinde wirkt.
Lin Jaldati wurde 1912 als Rebekka Brilleslipjer in Amsterdam geboren, sie begann bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden eine tänzerische Karriere. Bereits in ihrer Jugend trat sie der niederländischen Kommunistischen Partei bei. 1937 lernte sie den aus Berlin emigrierten Pianisten Eberhard Rebling kennen, den sie 1942 heiratete. Mit ihm gab sie ab 1938 eigene Abende mit jiddischen Liedern. Seit 1940 arbeitete sie im Untergrund, wurde 1944 verhaftet und ins Konzentrationslager deportiert. In Auschwitz und Bergen-Belsen begegnete sie Anne Frank. Nach dem Kriegsende ging sie zurück nach Holland, 1952 siedelte sie mit Mann und zwei Töchtern in die DDR über. Sie starb 1988 und fand ihre letzte Ruhe auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Mitte.
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