Wilmersdorf. Am 1. November erfolgte die Grundsteinlegung für ein Hospiz am Martin-Luther-Krankenhaus in der Caspar-Theyß-Straße 27-31. Mitte 2013 soll die Einrichtung für 14 Bewohner eröffnet werden.
Es wird ein Hospiz werden, das nach den modernsten Gesichtspunkten gestaltet wird. "Patienten werden dort von den Familien einschließlich der Kinder begleitet werden können", sagt Dr. Karin Barnard, die für die Förderprojekte der Paul-Gerhardt-Diakonie verantwortlich ist. Wert wird auf die Naturverbundenheit gelegt. Jedes Zimmer hat eine Terrasse. Es wird ein Garten angelegt, der mit Blumen und Fruchtgewächsen bepflanzt werden wird. "Auch für die Angehörigen ist es schön, wenn sie durch einen blühenden Garten gehen können", sagt die Ärztin. Die Paul-Gerhardt-Diakonie investiert drei Millionen Euro in das Hospiz. Damit sind jedoch nicht die besondere Akzentuierung der Familienaufenthalte und der Blumengarten finanziert. Die Unterstützung der Familienbetreuung fördert die Stiftung Deutsche Klassenlotterie mit 72 000 Euro. Weitere Mittel müssen noch durch Einwerbung von Spenden aufgebracht werden.
Darüber hinaus baut die Paul Gerhardt Diakonie einen ambulanten Hospizdienst auf. Unter der Anleitung durch den hauptamtlichen Koordinator Pfarrer Uwe Weiß unterstützen ehrenamtliche Hospizbegleiter Sterbende und deren Angehörige im häuslichen Umfeld und in Pflegeeinrichtungen. Die gesammelten Erfahrungen sollen jetzt auch in das neue Projekt einfließen. Mit dem stationären Hospiz kann die Paul-Gerhardt-Diakonie nun eine Betreuung von dem ersten bis zum letzten Tag des Lebens in ihren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen anbieten.
Gegenwärtig ist in Berlin trotz wachsenden Angebots die Warteliste für Hospizplätze lang. Die Betroffenen können meist erst in ihren letzten Tagen in ein Hospiz eingewiesen werden. Die durchschnittliche Verweildauer in einem Berliner Hospiz beträgt neun Tage. Aus diesem Grund werden in Berlin mehr Hospizplätze gebraucht. Dem steht jedoch entgegen, dass die finanziellen Mittel knapper werden. "Deshalb wird es immer schwerer", sagte Probst i. R. Dr. Karl Heinrich Lütcke bei der Grundsteinlegung, "Aktivitäten zu entwickeln, die nicht durch die Kassen finanziert werden."
Frank Wecker / FW
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