Drehorgelbauer Axel Stüber feiert 40-jähriges Firmenjubiläum

Axel Stüber ist nicht nur Drehorgelbauer, er weiß dem Instrument auch zauberhafte Melodien zu entlocken. | Foto: hari
3Bilder
  • Axel Stüber ist nicht nur Drehorgelbauer, er weiß dem Instrument auch zauberhafte Melodien zu entlocken.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Biesdorf. Axel Stüber ist Berlins letzter Drehorgelbauer. Im August feiert der 63-Jährige sein 40-jähriges Betriebsjubiläum.

Ende August wird mit Familie, Mitarbeitern und Freunden an der Eitelstraße gefeiert. Hier hat der Drehorgelbauer seit 1995 in einem Einfamilienhaus seinen Wohnsitz und Firmensitz.

Musik begleitet den Sohn eines Güstrower Pfarrers seit seiner Kindheit. „Ich habe sogar acht Jahre lang Geige gelernt, allerdings mit mäßigem Erfolg“, erzählt Stüber. 1970 begann er eine dreijährige Lehre bei der Orgelbaufirma Wilhelm Sauer in Frankfurt/Oder. Im Anschluss ging er auf Wanderschaft.

Seine eigene Orgelbaufirma gründete er im August 1977 in Berlin. Das Geschäft boomte. Die Orgelbaufirmen konnten sich vor Aufträgen – vor allem aus dem Ausland – kaum retten.

Zur 750-Jahr-Feier Berlins begann er 1986 auch Drehorgeln zu bauen. Die Entscheidung rettete seinen Betrieb. Denn nach der Wende gingen Aufträge für den Bau und die Reparatur von Orgeln in Kirchen und Konzerthäusern fast nur noch an größere und traditionsreichere Firmen. Stüber stellt seit 1990 nur noch Drehorgeln her. Seit Mitte der 1980er-Jahre baute er rund 1000 Drehorgeln neu. Hinzu kommt eine riesige Zahl an Drehorgeln, die er und seine Mitarbeiter repariert haben. Ein Instrument kostet übrigens zwischen 2500 und 14 500 Euro. Stüber verleiht aber auch Drehorgeln, unter anderem an Vereine.

Denn Drehorgelspieler, die auf Berliner Hinterhöfen musizieren, gibt es kaum noch. Wer das Drehorgelspiel noch ernsthaft betreibt, tritt meist bei Festen und Veranstaltungen auf. Auch Stüber seit einigen Jahren. „Da komme ich viel in ganz Europa herum und kann für das Drehorgelspiel werben“, erläutert er.

Sein Herzenswunsch ist, dass das Drehorgelspiel als immaterielles Kulturgut der Bundesrepublik eingestuft wird. Mit dem ersten Antrag ist der Verein „Internationale Drehorgelfreunde Berlin“ kürzlich gescheitert. Aus „formalen Gründen“ wie es in der Begründung heißt. „Macht nichts, dann klappt es mit dem nächsten Antrag“, erklärt Stüber optimistisch. hari

Mehr Informationen gibt es im Internet auf www.berliner-drehorgel.de.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 186× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 161× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 223× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 603× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.