Gedenken an Flugzeugabsturz

Blumen und Musik für die Opfer des tragischen Flugzeugunglücks von 1986. | Foto: Ralf Drescher
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Bohnsdorf. Mit einer Kranzniederlegung hat der Bezirk Treptow-Köpenick kürzlich an die Opfer des Flugzeugabsturzes vom 12. Dezember 1986 erinnert.

Damals war eine Tupolew der sowjetischen Aeroflot beim Landeanflug auf Berlin-Schönefeld vermutlich durch einen Pilotenfehler in einen Wald bei Bohnsdorf gestürzt. Nur zehn Passagiere überlebten das Unglück. Unter den Toten war auch fast die gesamte Klasse einer Schweriner Oberschule.

Am Gedenken nahe der Absturzstelle nahmen auch Vertreter der Stadt Schwerin sowie die Familie Kadzioch teil, die damals ihren Sohn Torsten verloren hatte. Der Schüler der damaligen Ernst-Schneller-Oberschule wäre heute 46 Jahre alt.

„Bohnsdorfer Bürger waren damals die ersten Helfer vor Ort, noch bevor Feuerwehr und Polizei an der Absturzstelle eintrafen. Wir werden uns an dieser Stelle immer an die Opfer und auch an die selbstlosen Rettungsaktionen von Anwohnern erinnern“, sagte Bürgermeister Oliver Igel (SPD) am Gedenkstein. Sogar ein Bus mit NVA-Soldaten hatte auf der nahen Autobahn gestoppt, die Insassen waren sofort an die Unfallstelle geeilt. Wie heute bekannt ist, hatten die Fluglotsen jedoch angenommen, dass die Maschine trotz des Nebels gelandet wäre. Deshalb lief offizielle Hilfe erst mit Verspätung an.

Die Stadträtin für Sport, Schule, Weiterbildung und Kultur, Cornelia Flader (CDU) war damals Lehrerin. „Der Tod von Schülern hat mich ganz besonders betroffen. Als Lehrer unternimmt man doch oft Klassenfahrten und möchte seine Schüler immer wieder heil nach Hause bringen“, sagte die Stadträtin bei der Gedenkfeier.

Der Gedenkstein an der Waltersdorfer Straße unmittelbar an der Grenze von Berlin und Brandenburg geht auf eine Idee von Bezirksverordneten und Mitgliedern des Heimatvereins Köpenick zurück. In Presseveröffentlichungen, unter anderem in der Schweriner Volkszeitung, war bemängelt worden, dass es keine Erinnerungsstätte für die 72 Absturzopfer gibt. Im Dezember 2010 wurde die Gedenktafel eingeweiht. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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