Vor siebzig Jahren traf eine Brandbombe die Bucher Kirche

Noch heute sind die Folgen des Krieges zu sehen. Der Kirchturm soll aber bald wieder errichtet werden. | Foto: BW
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Buch. An ein Ereignis, das bis heute nachwirkt, erinnert die evangelische Gemeinde Buch am 18. November. Vor 70 Jahren wurde die Barocke Schlosskirche in Alt-Buch durch eine Brandbombe zerstört. Aus diesem Anlass findet in der Kirche um 19 Uhr ein Gedenkgottesdienst statt.

Noch heute ist eine der schwerwiegendsten Folgen der Brandbombe sichtbar. Der Kirche fehlt ihr Turm. Als die Kirche am 18. November 1943 von der Brandbombe getroffen wurde, stürzte der Kirchturm brennend ins Innere des Gebäudes. Alles, was nicht in Sicherheit gebracht werden konnte, wurde von den Flammen zerstört. "Dem Aufbauwillen der Bucher Gemeinde in den ersten Nachkriegsjahren und dem Engagement des damaligen, vom Konsistorium eingesetzten Pfarrers Dietrich Jungklaus verdanken wir die Rettung der Kirchenruine", erklärt die Bucher Pfarrerin Cornelia Reuter. Die Gemeinde stellte seinerzeit die sonntägliche Kollekte dem Wiederaufbau zur Verfügung, veranstaltete Benefizkonzerte und setzte der Kirche ein Notdach auf. Heute sind die Bucher froh, dass dieser Aufbauwille diese schöne Kirche erhalten hat. Schließlich ist sie einer der schönsten barocken Sakralbauten in Region. Sie entstand in den Jahren 1731 bis 1736 unter dem Patronat des Bucher Adelsherren Adam Otto von Viereck. An ihre Zerstörung vor 70 Jahren erinnert man sich heute noch. "Die brennende Kirche inmitten des damals noch kleinen Ortes ist zum Symbol der Zerstörung des eigenen Lebens geworden, das von diesem Weltkrieg mitgerissen und beschädigt wurde", so Pfarrerin Cornelia Reuter.

Gerade weil die Schlosskirche den Buchern so wichtig ist, gründeten vor über fünf Jahren Bürger den Förderverein zum denkmalgetreuen Wiederaufbau des Turmes. Unter seinem Vorsitzenden Kurt Besch sammelt dieser Verein Spenden für das Bauprojekt und leitete alles Nötige für den geplanten Wiederaufbau in die Wege. Vor einigen Monaten konnte bereits der Bauantrag im Bezirksamt Pankow eingereicht werden.

Am 18. November soll ab 19 Uhr an die schrecklichen Ereignisse vor 70 Jahre erinnert werden. Als Gast hat auch der Schirmherr des Fördervereins, Wolfgang Thierse, zugesagt. Im Anschluss an den Gottesdienst wird eine Ausstellung eröffnet, die Aufschluss über die Geschichte der Kirche, Bauherren, Architekten, die Pläne zur Wiedererrichtung des Kirchturms und das vielfältige Leben in der Kirche gibt.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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