Friedrichshain-Kreuzberg. Im November hat der Verein Historischer Hafen das Interessenbekundungsverfahren für den einstigen Zollsteg im Osthafen gewonnen.
Was dort in den kommenden Jahren passieren soll, erläuterte Sprecher Manfred Pflitsch am 9. Januar im Stadtentwicklungsausschuss der BVV Friedrichshain-Kreuzberg. "Wir wollen dort ein Museums- und Gastronomiegebäude errichten", so Pflitsch. Im Museum werde die maritime Geschichte Berlins als Stadt am Wasser aufgearbeitet. Außerdem gibt es eine Anlegestelle für historische Schiffe aus dem Vereinsbesitz. Sie können natürlich ebenfalls besichtigt werden und auf einigen werden Veranstaltungen, etwa Theateraufführungen oder Vorträge stattfinden. Vorgesehen sind außerdem zwei Halteplätze für Ausflugsdampfer auf der Spree.Weitgehend gesperrt bleibt der Grenzsteg, sozusagen der Aufhänger für die Pläne. "Seine Substanz ist für große Besucherströme viel zu marode", erklärte Manfred Pflitsch. Deshalb wird parallel dazu ein weiterer Steg gebaut, um der einstigen Zollanlage zumindest räumlich nahe zu kommen. "Wir überlegen natürlich irgendwann eine Sanierung." Allerdings, so machte der Sprecher klar, müsse dafür erst das nötige Geld zusammen kommen.
Ohnehin beziffert er die Investitionen für die geplanten Vorhaben auf 1,5 bis zwei Millionen Euro. Träger ist eine Stiftung, die der Historische Hafen zusammen mit dem Bauentwickler Agromex gründen möchte. Die Agromex, Investor eines neues Wohn- und Gewerbequartiers auf der Treptower Uferseite, werde außerdem für eine Anschubfinanzierung sorgen, wie ein Sprecher betonte. Diese Ankündigung zielte vor allem auf Einwände im Ausschuss. Denn dort wurde auch gefragt, was passiert, wenn die Finanzmittel nicht zusammen kommen und es dann möglicherweise eine Bauruine gebe.
"Dafür haben wir Vorsorge getroffen und für diesen Fall Mittelrückstellungen festschreiben lassen", beruhigte auch Michael Scholz, Chef des Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin (WSA). Manfred Pflitsch hofft wiederum, dass alle Formalien für einen Baubeginn im Jahr 2013 erledigt werden. Die Eröffnung soll dann voraussichtlich 2015 stattfinden.
Thomas Frey / tf
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