Fleischesser und Vegetarier als Paar

Jedem das Seine: Leben Fleischesser und Vegetarier zusammen, sollten sie die Essgewohnheiten des anderen akzeptieren lernen. | Foto: Andrea Warnecke
  • Jedem das Seine: Leben Fleischesser und Vegetarier zusammen, sollten sie die Essgewohnheiten des anderen akzeptieren lernen.
  • Foto: Andrea Warnecke
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Der eine mag es, der andere nicht. Wenn Fleischesser und Vegetarier zusammenleben, kann das für reichlich Zündstoff in der Küche sorgen. Sollte es aber nicht. Denn soll die Beziehung halten, müssen beide die Essgewohnheiten des anderen akzeptieren.

Den anderen missionieren zu wollen, das geht in den meisten Fällen schief. Wenn man sich hinstellt und sagt, man selbst sei der Gute und jeder sollte es einem gleichtun, werde man schnell auf Ablehnung stoßen, glaubt Kommunikationscoach Karsten Noack aus Berlin. Er selbst ist seit mehr als 20 Jahren Vegetarier und hatte in seinem Leben ausnahmslos Partnerinnen, die Fleisch gegessen haben. Damit es keine dicke Luft gibt, müssten Vorwürfe oder Beschuldigungen nach dem Motto "Was du machst, ist falsch" vermieden werden.

Dennoch sollten beide über das Thema sprechen - und zwar möglichst früh am Anfang der Beziehung. Denn schweigen die Frischverliebten aus lauter Harmoniebedürfnis, kann der Konflikt später hochkochen. Karsten Noack hat einen Tipp, wie Vegetarier sensibel vorgehen können: Sie könnten beispielsweise Zeitungsartikel zu diesem Thema aufheben und sie dem Fleisch essenden Partner weiterleiten. Mit Worten wie "Guck mal hier" oder "Wie findest du das?" fühle sich der andere nicht gleich in die Ecke gedrängt.

Auch Tanja Wiemann hat nie versucht, ihren Fleisch essenden Freund umzupolen. Die Mitarbeiterin der Tierschutzorganisation PETA ist seit 18 Jahren Vegetarierin und lebt seit drei Jahren sogar vegan. Für ihren Partner sei das am Anfang eine Umstellung gewesen: Er habe gedacht, dass er nicht mehr kochen kann, wie und was er will. Trotzdem habe es nur drei Wochen gedauert, bis er sich an die neue Situation gewöhnt hat. Auch die Eltern ihres Partners standen Wiemanns Ernährungsgewohnheiten aufgeschlossen gegenüber.

Die Begegnung mit den Eltern sei ganz locker verlaufen: Ihr Partner habe es ihnen ganz nebenbei erzählt. "Seitdem fragt seine Mutter immer, was ich gern essen würde, wenn wir sie besuchen." Am besten werde so wenig Aufhebens wie möglich um das Thema gemacht. Die Eltern sollten nicht extra nur vegetarisch kochen müssen, damit der Partner zufrieden ist.

Weitere Informationen zum Thema unter www.vegpool.de.
dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 263× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 91× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.