Neukölln. Der Verein Interkulturelles Beratungs- und Begegnungs-Centrum (IBBC) ist nicht nur für die Gestaltung von Freizeitaktivitäten da. Seit zwei Jahren können sich dort auch Jugendliche auf eine Berufsausbildung vorbereiten.
Aus dem Modellprojekt von 2011 wurde inzwischen eine reguläre Ausbildung. Beim Neujahrsempfang des Vereins berichtete die Projektleiterin Ilknur Gümüs über die Erfolge der vergangenen Monate. Inzwischen sind die Schulungsräume in die Karl-Marx-Straße 256 umgezogen. Das Modellprojekt zur Berufsvorbereitung für Pflegeberufe begann im Sommer 2011 mit einem Kurs nur für junge Frauen. Das Projekt wurde von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen finanziert. Nach der Akquise von Teilnehmern startete am 1. September 2011 die erste Gruppe mit der Ausbildung. Das Modellprojekt lief insgesamt über 14 Monate. In dieser Zeit wurden drei Gruppen mit insgesamt 48 Teilnehmern betreut. Zur Ausbildung gehörte auch immer ein achtwöchiges Praktikum in einem der Vivantes Krankenhäuser. Diese sollten vor allem dazu dienen, damit sich die Teilnehmer entscheiden können, ob ein Einstieg in den Pflegeberuf wirklich die richtige Entscheidung ist. Die erste Gruppe war eine reine Mädchengruppe mit 15 Teilnehmerinnen. Während die Teilnehmerinnen sich im Praktikum befanden, begann die zweite Gruppe mit der theoretischen Ausbildung. Inzwischen sind drei Kurse abgeschlossen, die 48 Teilnehmer haben sich für eine Berufsausbildung zu einem Pflegeberuf entschieden. "Wir haben den Jugendlichen eine Perspektive gezeigt", betonte Projektleiterin Ilknur Gümüs. Aus der Modellphase ist inzwischen eine reguläre Ausbildung geworden.
Der Stadtrat für Jugend und Gesundheit Falko Liecke (CDU) forderte: "Wir brauchen mehr solche Beispiele." Er verwies darauf, dass Teilnehmer aus elf Nationen diese Berufsvorbereitung geschafft haben. Sie kamen nicht nur aus Neukölln, sondern auch aus Wedding, Schöneberg und Zehlendorf. Nach dieser Vorbereitung konnten die Teilnehmer sofort in die Ausbildung für Berufe wie Krankenpfleger und Sozialarbeiter einsteigen. Alle wurden in Arbeit vermittelt.
Seit dem 1. November läuft jetzt der erste reguläre Kurs zur Berufsvorbereitung in den neuen Schulungsräumen in der Karl-Marx-Straße 256. Um den Teilnehmern den Einstieg ins Berufsleben bzw. den "Schulalltag" zu erleichtern, führte das IBBC eine Reihe von Unternehmungen und Exkursionen durch. Sie sollen zur Teambildung dienen. Die Kurse gehen jetzt über zehn Monaten, dazu gehören auch drei Monate praktische Ausbildung. In der Modellphase wurden noch getrennte Kurse für Frauen und Männer durchgeführt. Nun ist es ein gemischter Kurs mit 24 jungen Frauen und Männern. Da Pflegeberufe immer mehr benötigt werden, haben die Kursteilnehmer große Chancen anschleißend eine Berufsausbildung zu beginnen.
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