Geschichte auf der Spur: Fritz Meinecke (27) besucht ungewöhnliche Orte

Fritz Meinecke auf einer Probetour – quasi vor seiner Haustür | Foto: Ralf Drescher
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Oberschöneweide. Fritz Meinecke, geboren in Magdeburg, hat vor fünf Jahren den Kiez in Oberschöneweide zur Heimat gewählt. Neben dem Wohnort hat er auch den Beruf gewechselt, vom Bankkaufmann zum Medienproduzenten.

Wir treffen den sportlichen 27-Jährigen in der Wuhlheide. Da sieht es wenigstens etwas nach den Orten aus, die ihn inzwischen immer öfter anziehen. Erst kürzlich war er mit Treckingsausrüstung und Kamera für den Privatkanal „History“ als „Geschichtsjäger“ unterwegs. Gemeinsam mit Moderator Wigald Boning hat er unter anderem Hitlers Raketenschmiede in Peenemünde, das 1986 explodierte Atomkraftwerk Tschernobyl und eine ehemalige Nazi-Eliteschule am Harz besucht. „Alles Orte, die Geschichte atmen“, sagt Fritz Meinecke.

Und er konnte mit solchen und ähnlichen Aufträgen sein Hobby zum Beruf machen. Nach dem Umzug nach Berlin zog es den früheren Bankkaufmann immer wieder ins – vorerst nahe – Abenteuer, ins Brandenburger Umland und die Sächsische Schweiz. „Da war ich oft mit Freunden unterwegs, wir haben im Freien übernachtet und ich habe die Touren mit Film und Foto dokumentiert“, erzählt Meinecke. Mit der Länge der Touren ist in den letzten Jahren auch der Rucksack immer größer geworden, manchmal wiegt allein die Fotoausrüstung fünf bis sechs Kilogramm. Mit der macht er auch die Videoaufnahmen, die seine Fans später auf Youtube zu sehen bekommen. Für eine Alpentour, die Meinecke erst im August über 550 Kilometer von München nach Venedig führte, hatte er aber technisch abgerüstet. Da kam nur eine kleine Outdoorkamera mit. „Wir hatten in 23 Tagen 20 000 Höhenmeter zu überwinden, da kam es auf jedes Gramm an“, sagt er.

Inzwischen ist er auch anerkannter Spezialist für Outdoor- und Überlebensausrüstungen. Für Firmen testet er regelmäßig neue Erzeugnisse und in kurzen Videos vermittelt er, wie man im Freien Feuer macht oder Wasser aus einem Bach filtert. Gedreht wird dann oft in der Wuhlheide oder in den Müggelbergen. „Dort stört aber leider der Flugverkehr oft meine Aufnahmen“, ärgert sich Fritz Meinecke.

Die Ruhe genießen kann er auch mal im Harz auf dem Brocken. In nächster Zeit will er unbedingt nach Norwegen und Schweden, natürlich abseits der Touristenströme. Und Island sollte es auch bald sein. „Das sind Paradiese, die fast vor unserer Haustür liegen“, so Fritz Meinecke.

Ohnehin hat er sich bei seinen Trips mehr Gelassenheit angewöhnt. „Wenn man Tschernobyl sieht, ist es doch wohl echt ein kleines Problem, wenn zum Beispiel bei Aldi nicht sofort die zweite Kasse aufmacht“, sagt er.

Die nächsten Folgen von „Die Geschichtsjäger“ laufen am 20. und 27. November jeweils um 21.55 Uhr im Pay-TV Sender History, die Folge zu Tschernobyl wird am 18. Dezember gesendet. Wissenswertes unter www.history.de.

Der Videokanal von Fritz Meinecke ist unter www.youtube.de als „End of the Comfort Zone“ zu finden. Dort sehen Sie, wie man in alte Bunker einsteigt, sich ein Messer baut, in der Natur Feuer macht und andere spannende Dinge. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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