Verbandsvorsitzender Egid Riedl über die neue Gartensaison

Egid Riedl verabschiedet sich als Vorsitzender des Bezirksverbandes. Viele Jahre war er Stellvertreter, seit 2005 Vorsitzender des Bezirksverbandes. | Foto: BW
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Prenzlauer Berg. Das schöne Wetter sorgt dafür, dass viele Kleingärtner bereits auf ihren Parzellen aktiv sind. Berliner-Woche-Reporter Bernd Wähner sprach mit dem Vorsitzenden des Bezirksverbandes der Kleingärtner Prenzlauer Berg Egid Riedl über die neue Saison.

In den Kleingärten ist ja schon richtig was los. Was sagen Sie zum frühen Saisonstart?

Egid Riedl: Im Garten ist es schon sehr angenehm, vor allem, wenn die Sonne scheint. Hoffen wir mal, dass der Winter nicht zurückkommt. Manche Kleingärtner haben ja schon mutig gesät und gepflanzt. Ein Wintereinbruch würde vieles kaputt machen.

In den zurückliegenden Jahren erlebten manche Laubenbesitzer böse Überraschungen bei ihrer ersten Stippvisite im Garten nach dem Winter.

Egid Riedl: Und das war leider auch in diesem Jahr so. Wir mussten mehr Einbrüche registrieren als in den vergangenen Jahren. Allein in der Anlage Bornholm I wurden 47 Einbrüche angezeigt.

Was ließen die Täter denn mitgehen?

Egid Riedl: Sie brachen vor allem Schuppen auf. Werkzeuge wurden gestohlen. Aber die Täter ließen auch viel Buntmetall mitgehen wie zum Beispiel Wasserhähne oder Kupferrohre. Die vom Senat gebaute neue Rampe von der Bornholmer Straße zum Mauerweg machte es den Tätern auch leicht. Sie luden ihr Diebesgut in Schubkarren. Damit fuhren sie die Rampe hoch zur Straße. Dort konnten sie alles verladen. Leider gibt es von den Tätern keine Spur.

Sie kämpfen seit Jahren für eine dauerhafte Sicherung der Kleingartenanlagen. Diese müsste im Flächennutzungsplan festgeschrieben werden. Hat der Bezirksverband in diesem Punkt etwas bewegen können?

Egid Riedl: Leider nicht. Der Senat will die Anlagen nicht im Flächennutzungsplan sichern. Derzeit sind alle Anlagen bis 2020 sicher. Das reicht erst einmal, meint man im Senat. Im Flächennutzungsplan sind aber zum Beispiel die Anlagen Bornholm I und II als Mischgebiet festgeschrieben. Das heißt, sie könnten auch für Wohnungsbau freigegeben werden. Ich hatte mich deshalb vor einiger Zeit erneut an den Regierenden Bürgermeister gewandt. Der ließ mir mitteilen, dass diese Kleingartenanlagen zur strategischen Flächenreserve Berlins gehören. Deshalb wird es keine Änderung im Flächennutzungsplan geben. Sehr wohl kann der Senat aber eine Verlängerung der Schutzfrist über 2020 beschließen. Der Nachteil für die Kleingärtner: Sie können nie langfristig planen.

Wie gefragt sind denn die Kleingärten in Prenzlauer Berg?

Egid Riedl: Wir haben 814 Kleingärten in acht Anlagen. Alle sind belegt. Derzeit gibt es eine Liste mit 200 Bewerbern. Meist sind es Familien mit Kindern. Die Nachfrage ist also weiterhin groß.

Welche Höhepunkte stehen 2014 im Bezirksverband an?

Egid Riedl: Am 14. Juni feiern wir das Rosenfest in der Anlage Bornholm I. Am 28. Juni feiert dann die Anlage Grünland ihren 110. Geburtstag. Außerdem wird es im September wieder ein großes Kinderfest in den Anlagen am Volkspark Prenzlauer Berg geben. Erster Höhepunkt des Jahres wird aber am 26. April unser Bezirksverbandstag sein. Auf diesem wird auch ein neuer Vorsitzender gewählt. Ich werde nicht mehr antreten. Mit meinen 74 Jahren ziehe ich mich aus dem Vorstand zurück.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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