Stolperfalle am Seegefelder Weg: Gehweg liegt zwölf Zentimeter zu hoch

Christiane und Michael Schaumann legen den Zollstock an, der das gesamte Ausmaß zeigt. | Foto: Ulrike Kiefert
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Staaken. Anwohner am Seegefelder Weg sind irritiert. Ihr Bürgersteig ist viel zu hoch. Die Stolperfalle soll darum wieder weg. Alles rechtens, meint jedoch der Baustadtrat.

Der Ärger ist groß am Seegefelder Weg. „Sehen Sie, wie hoch die Kante ist.“ Ronald Etzold zeigt auf die Stufe zwischen seinem Gartentor und dem Bürgersteig. „Das ist eine Stolperfalle. Hier kann sich jeder verletzen und ich wäre haftbar, wenn das auf meinem Grundstück passiert.“ Der Zollstock bestätigt es. Ganze 12,3 Zentimeter liegt der Gehweg zu hoch.

Ronald Etzold wohnt in einem der Reihenhäuser am Seegefelder Weg 335, die einer Eigentümergemeinschaft gehören. Nach dem Neubau des Seegefelder Wegs zwischen Straße 393 und Hackbuschstraße – die Arbeiten auf den 500 Metern sind fast abgeschlossen – wurden die 25 Eigentümer mit dem neuen Bürgersteig böse überrascht. Schwellenfrei gepflastert sind nur ihre Grundstückseinfahrten. Für die Anwohner ist das so nicht akzeptabel. „Ich betreibe eine Kindertagespflege in meinem Haus und brauche einen Bürgersteig, der für Kinderwagen problemlos zugänglich ist“, sagt Ronald Etzold. „Überall werden Straßen und Bürgersteige barrierefrei gebaut. Nur wir bekommen eine Kante“, ärgert sich Nachbarin Christiane Schaumann. Und Renate Dulski verweist auf die benachbarte Haltestelle. „Wer hier vom Parkplatz kommt und zum Bus will, der läuft Gefahr, über die Stufe zu stolpern.“ Die hohe Bordsteinkante muss wieder weg. Darüber sind sich alle einig.

Der Stadtrat sieht keine Fehler vorliegen

Laut Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) ist alles rechtens. „Das Straßen- und Grünflächenamt hat nachgeprüft. Ein Planungsfehler liegt hier nicht vor.“ Vor dem Ausbau habe es Niveauunterschiede zu den Grundstückseingängen von bis zu 40 Zentimetern gegeben, die der unbefestigte Gehweg ausgeglichen habe. „Beim Neubau der Straße mussten diese Höhenunterschiede begradigt werden“, sagt der Baustadtrat. Das sei zu etlichen Hauseingängen auch gelungen. Vor der Reihenhaussiedlung aber nicht. „Dort hätten wir für einen ebenerdigen Zugang zum Bürgersteig auf privatem Grund bauen müssen, was wir aber nicht dürfen“, erklärt Röding das Problem. Die Grundstückseigentümer müssten ihre Zugänge deshalb selbst anpassen.

Für die Eigentümer wäre das mit Kosten verbunden, die sie nicht zahlen wollen. „Wir haben bereits beim Bau der Häuser auf eigene Kosten einen begradigten Gehweg angelegt“, sagt Ronald Etzold. Wenig tun kann auch die SPD-Abgeordnete Burgunde Grosse. Die Anwohner hatten sie auf das Problem angesprochen, weil die Politikerin in Staaken ihren Wahlkreis hat. „Mir fehlt jegliches Verständnis für diese Baumaßnahme“, kritisiert Grosse. Darum hat sie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung informiert. Die hat inzwischen auch geantwortet. „Demnach liegt die Zuständigkeit allein beim Bezirk“, sagt Grosse. SPD-Fraktionschef in der BVV, Christian Haß, hat deshalb jetzt eine schriftliche Anfrage an das Bezirksamt gestellt. uk

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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