Auf dem Foto von Horst Siegmann aus dem Landesarchiv steht Rosemarie B. noch auf Ostberliner Seite der Mauer. Wenig später floh sie mit ihrer Familie in den freien Teil der Stadt. Nach einer Veröffentlichung in der Berliner Woche hat sich die Zeitzeugin gemeldet.
„Eine kleine Sensation hat sich bei den Museen Treptow-Köpenick ereignet. Eines der beiden jungen Mädchen, das auf dem rätselhaften Treptower Mauerbild aus dem Jahr 1961 zu sehen ist, hat sich gemeldet. Die seit Langem in Westdeutschland lebende Rosemarie B. wurde durch eine Freundin auf einen Zeitungsartikel von Ralf Drescher aufmerksam, der am 21. März 2018 in der Berliner Woche erschienen ist. Die dort abgedruckte Fotografie zeigt Rosemarie B. und eine Schulfreundin an der noch nicht fertiggestellten Berliner Mauer in der Harzer Straße, Ecke Mengerzeile. Beide Schülerinnen waren zum Zeitpunkt der Aufnahme 15 Jahre alt und hatten vor dem Mauerbau eine Neuköllner Schule besucht“, teilt Stadträtin Cornelia Flader (CDU) in einer Pressemitteilung mit.
Der Bezirk hatte im Januar das Foto an mehrere Redaktionen gegeben, erst die Veröffentlichung im März in der Berliner Woche hatte allerdings zum Erfolg geführt. Nach Auffassung von Rosemarie B., die seit vielen Jahren in Gießen lebt, soll ihre damalige Schulfreundin heute in der Schweiz wohnen. Der Bezirk will nun dort nach dem zweiten 1961 an der Mauer fotografierten Mädchen suchen. „Wir werden Schweizer Medien in unsere Suche einbinden“, sagt Cornelia Flader.
Das Bild von den beiden jungen Frauen, die sich über die erst brusthohe Mauer zwischen Alt-Treptow und Neukölln die Hand reichen, ist auch in der aktuellen Ausstellung zum 450. Jubiläum von Treptow noch bis Mitte Juni im Rathaus Treptow, Neue Krugallee 4, zu sehen.
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