Mehr Engagement für Stolpersteine: Bezirksamt hilft

Das Bezirksamt wird künftig sogenannte Stolpersteine aus dem Bezirkshaushalt bezahlen. Voraussetzung ist, dass keine anderen Finanzierungsmöglichkeiten wie Spenden zur Verfügung stehen.

Mit diesem Beschluss will die Bezirksverordnetenversammlung die Verlegungen der Stolpersteine im Bezirk vorantreiben. Angehörige von jüdischen und anderen Opfern der Rassenpolitik der Nazis sollen dadurch finanziell entlastet werden.

Stolpersteine sind kleine Betonsteine mit Messingtafeln, auf denen die Namen und die Lebensdaten von Opfern der Nazi-Vernichtungspolitik aufgeführt sind. Der Künstler Gunter Demnig verlegt seit 1992 solche kleinen Gedenksteine. Es gibt inzwischen über 60 000 von ihnen in Deutschland und 21 weiteren Ländern. Die meisten werden von den Nachfahren der verfolgten und getöteten Menschen bezahlt.

Im Bezirk gibt es 29 solcher Steine. Diese befinden sich meist auf Gehwegen in Straßen im Siedlungsgebiet. Hier lebten vor den Deportationen in Vernichtungslager viele jüdische Bürger. Initiativen wie von Schülern des Otto-Nagel-Gymnasiums bemühen sich, durch die Verlegung von Stolpersteinen dieser zu gedenken.

Der Preis für einen Stolperstein beläuft sich auf etwa 120 Euro. Die BVV rechnet mit jährlichen Kosten für die Verlegung solcher Steine im Bezirk in dreistelliger Höhe. Auch bei der wissenschaftlichen Erforschung der Schicksale der Opfer und der Anmeldung sowie der Organisation der Verlegung von Stolpersteinen soll sich das Bezirksamt engagieren.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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