Von einer, die ausflog, um sich mit der Musik zu verwirklichen

In der Neuköllner Musikszene angekommen: Bei der Veranstaltung Rix-Pop war Eva Diamante auf dem Wochenmarkt auf dem Hermannplatz mit dabei. | Foto: Klaus Teßmann
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Britz. Der Bezirk ist nach wie vor ein Magnet für junge Künstler. Seit drei Jahren wohnt und arbeitet auch die junge Musikerin Eva Diamante in Neukölln.

Im Gegensatz zu anderen Künstlern hat sie ihre neue Wirkungsstätte nicht im Neuköllner Norden, sondern in Britz. „Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt wollte ich unbedingt nach Berlin“, sagt die Künstlerin. Und ganz oben auf der Wunschliste stand Neukölln, weil der Bezirk den Ruf eines interessanten Ortes für junge Künstler hat. „Ich habe mir ganz klassisch am Kiosk eine Zeitung gekauft und nach Wohnungsanzeigen gesucht“, sagte Diamante. Innerhalb von drei Tagen hatte sie ihren Mietvertrag in der Tasche.

Die Künstlerin selbst sieht sich „als ein Chamäleon der Musikstile - Pop, Soul, Funk, Jazz.“ Ihre eigenen Songs präsentiert sie in einer Akustik-Version. Die Liebe zur Musik kommt dabei nicht von ungefähr. Die 1988 in Dresden geborene Künstlerin kommt aus einer musikalischen Familie: die Mutter Tanzlehrerin, der Vater DJ. Ihre musikalischen Anfänge liegen dabei in der Klassik. So war sie schon mit sieben Jahren im Philharmonischen Kinderchor Dresden. „Zunächst waren es einfache Übungen“, erzählt sie. Doch schon mit dem elften Lebensjahr sang sie richtig im großen Chor. Das waren prägende Erlebnisse, aber auch anstrengende. „Wir haben zwei mal in der Woche geprobt“, berichtet Diamante. Auftritte führten sie mit dem Chor durch ganz Europa bis auf die andere Seite der Welt nach Australien. Proben und Auftritte mit berühmten Musikern wie Kurt Masur, Sir Colin Davis und Klazz Brothers gehören zu ihren schönen Erinnerungen.

Doch beim Gesang allein blieb es nicht. „Ich war in Dresden auch im Kinderballett und habe sogar in der Semperoper getanzt“, erzählt sie stolz. Trotzdem kam eine Ausbildung an der berühmten Palucca-Schule für sie nicht in Frage, „ich wollte ein richtiges Abitur am Gymnasium.“

Schon in Dresden hat sie in Clubs gesungen und mit 14 bei einer Schülerband gespielt. Doch nach dem Abitur sollte es ein richtiges Studium werden, das Ziel war Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt/Am Main.

Entscheidung gefallen

„Ich wollte immer ein zweites Standbein, wenn es mit der Musik nicht klappt“, sagt Eva Diamante. So fand sie zunächst in Berlin auch einen Job bei einer Veranstaltungsagentur. Doch jetzt ist die Entscheidung gefallen, „heute mache ich nur noch meine Musik.“ Die junge Künstlerin hat festgestellt, dass alles zusammen nicht funktioniert. „Ich möchte mich nur noch auf meine Musik konzentrieren.“

Heute schreibt sie Texte, komponiert und veröffentlicht ihre Songs bei youtube und in Sozialen Netzwerken wie Facebook. Früher hat sie Musik von einem DJ bekommen und darauf ihre Texte geschrieben. Nun möchte sie alles zusammen selbst machen. „Ich habe mir meinen Traum erfüllt, ich arbeite heute als Autorin, Komponistin und Sängerin“, sagt Diamante. Sie ist auf kleinen Veranstaltungen unterwegs, begeleitet sich selbst am Piano und manchmal auch mit einem Pianisten. Zur Zeit arbeitet sie an ihrer ersten CD. Im Frühjahr soll das Debütalbum fertig sein mit mindestens 10 eigenen Songs. „Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe“, sagt sie. An Neukölln reizt sie immer wieder, dass hier so viele andere Künstler wohnen, man sehr schnell Kontakte findet und sich gegenseitig unterstützt. KT

Weitere Informationen und Musik: www.evadiamante.com.
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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