Kaputte Heizung, kein Unterricht: Eltern melden sich mit Brandbrief zu Wort

Eltern der Grundschule am Ritterfeld haben einen Brandbrief an den Bürgermeister geschrieben. Darin klagen sie über Heizungsausfall, schleppende Bauarbeiten und ausgefallenen Unterricht.

„Wir wenden uns als Elternschaft an Sie, da wir uns auf andere Weise nicht mehr zu helfen wissen.“ Mit diesem Satz beginnt der knapp zweiseitige offene Brief der Gesamtelternvertretung vom 7. Januar an Bürgermeister und Schulstadtrat Helmut Kleebank (SPD). Die Situation bezeichnen die Eltern als „zunehmend unerträglich“.

Mehrfach sei in den letzten Wochen die Heizung in großen Teilen der Schule ausgefallen, weshalb Unterricht ausfallen oder in anderen Klassenzimmern geplant werden musste. „Über 200 Schüler sitzen mit Jacken bei 9 bis 13 Grad in den Klassenräumen und sollen lernen. Diese Zustände nehmen skandalöse Züge an“, beklagen die Eltern. Auch die Turnhalle, die im Oktober bei einem Brand beschädigt wurde, könne nicht beheizt werden. Trotz Reinigung hätten Kinder nach den ersten Sportstunden im neuen Jahr zudem noch Ruß an Händen und Füßen. Weshalb die Eltern eine Schadstoffbelastung vermuten. „Außerdem scheinen aus der Behelfsheizung Abgase in die Halle zu dringen.“ Den Behörden werfen die Eltern vor, die Verantwortung hin und her zu schieben. So seien auch alle Versuche der Schulleitung bisher ohne Erfolg geblieben.

Verstopftes Ventil legt die Heizung lahm

Das Bezirksamt hat auf den Brandbrief bereits reagiert. Ein Antwortbrief aus dem Hochbauamt, abgestimmt mit dem Schulamt, geht jetzt an die Eltern raus und soll auf der Schulhomepage veröffentlicht werden. Es folgt eine Baubesprechung mit der Schulleitung. „Die Heizung im Schulhaus geht inzwischen aber wieder“, informiert Bürgermeister Kleebank. „Ein Ventil war verstopft.“

Die Sporthalle wurde gesperrt, um zu überprüfen, woher der Ruß kommt. Vermutlich sei die durch den Brand verrußte Lüftungsanlage versehentlich in Betrieb genommen worden, so Kleebank. Sie wird jetzt luftdicht verschlossen und die Halle erneut gründlich gereinigt. Von einer Schadstoffbelastung in der Luft geht der Rathauschef nicht aus. Laut Bezirksamt ist eine neue Heizung in der Halle bereits installiert. Den Vorwurf, das Bezirksamt schiebe die Verantwortung hin und her, weist Helmut Kleebank zurück.

Die CDU-Fraktion hat derweil angekündigt, den Ursachen für die Mängel an der Schule mit einer Anfragenserie in der BVV am 24. Januar auf den Grund zu gehen. „Die Schule am Ritterfeld ist leider kein Einzelfall. Auch aus der Carlo-Schmid-Oberschule hören wir von Heizungsproblemen“, erklärt ihr bildungspolitischer Sprecher Patrick Wolf. Das Kollegium der Oberschule hatte Anfang 2017 die baulichen Mängel in einem Brandbrief an den Senat kritisiert.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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