Bürgermeisterin Schöttler zu Gast bei Bauer Lehmann

Da staunte selbst die Bürgermeisterin und zückte einen Euro: frische Eier aus dem Automaten. | Foto: HDK
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Marienfelde. Bürgermeisterin Angelika Schöttler und Berliner-Woche-Reporter Horst-Dieter Keitel gehen einmal im Monat im Bezirk auf Entdeckungstour und besuchen besondere Menschen, Orte und Institutionen. Lehmanns Bauernhof in Alt-Marienfelde ist einer der letzten seiner Art in Berlin.

Das denkmalgeschützte Gehöft mit der historischen Alt-Marienfelder Dorfaue und Berlins ältester Feldsteinkirche direkt vor der Hofeinfahrt wurde 1630 das erste Mal urkundlich erwähnt. Seit den 1920er-Jahren ist der Landwirtschaftsbetrieb in Besitz der Familie Lehmann und wird heute von der vierten und fünften Generation gemeinsam mit einem langjährigen Freund der Familie bewirtschaftet.

Es gab Zeiten, da wurden bis zu 600 Schweine und viele weitere andere Nutztiere gehalten. Heute gibt es noch vier Schafe, drei Ziegen, ein Pony, Kaninchen, Hühner und Enten. Damit ist der Hof vor allem für die Großstadtkinder so etwas wie ein ländlicher "Erlebnisstall".

Der große Einschnitt kam im Jahr 1961. Als nach dem Mauerbau etwa ein Drittel der Lehmann’schen Korn- und Gemüsefelder im Land Brandenburg als verloren galten, orientierten sich zwei der drei Söhne von Brigitte und Klaus Lehmann beruflich anders.

Der dritte Sohn Karsten erwartet uns und noch bevor wir den Bauernhof überhaupt betreten, hat die Bürgermeisterin schon ihr erstes Aha-Erlebnis. "Ein Eier-Automat, so etwas habe ich ja noch nie gesehen", staunt Angelika Schöttler. Kein Wunder, der Automat ist zwar ein Produkt der Neuzeit, aber als er gebaut wurde, war sie noch gar nicht geboren. Heute ist er eine absolute Rarität, weswegen sogar schon mal ein Fernsehteam vor Ort war, erzählt Lehmann Junior, und dass die Umstellung auf Euro vermutlich teurer als einst die Anschaffung gewesen sei. Der stets mit frischen Eiern befüllte Automat ist Bestandteil des kleinen Hofladens, mit dem Familie Lehmann ihren Bauernhof vor allem durch den Verkauf von Landbrot, Wurstwaren, Eier und Milch jahrzehntelang über Wasser halten konnte. Und die Bürgermeisterin, in diesem Moment ganz Hausfrau, besorgte gleich ihren Einkauf und lässt sich ein paar leckere Sachen eintüten. Und natürlich steckt sie einen Euro in den Automaten und zieht dafür ein Päckchen Eier.

Nach einem Rundgang durch die Scheunen und Ställe mit Besuch bei den Tieren lernen wir auch die freilaufenden Produzentinnen der Eier inklusive prächtigem Hahn im Korb kennen. Zwischenzeitlich haben sich Lehmann Senior und seine Frau dazugesellt. Der Mann kann so viel Interessantes erzählen, dass sich die Bürgermeisterin nur schwer losreißen kann. Sie verspricht aber, unbedingt wiederzukommen. Spätestens zum Weihnachtsmarkt auf dem Bauernhof, der als einer der stimmungsvollsten der Stadt gilt und in diesem Jahr zum 20. Mal stattfindet.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Da staunte selbst die Bürgermeisterin und zückte einen Euro: frische Eier aus dem Automaten. | Foto: HDK
Klaus Lehmann, der Alt-Marienfelder Bauer in vierter Generation, hat eine Menge zu erzählen. | Foto: HDK
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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