Sozialdemokraten fordern Polizeiwache am Alexanderplatz

Die SPD würde gern in den Rathauspassagen eine feste Polizeiwache unterbringen. Die WBM will das nicht. | Foto: Dirk Jericho
  • Die SPD würde gern in den Rathauspassagen eine feste Polizeiwache unterbringen. Die WBM will das nicht.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat auf ihrer Klausurtagung Ende Januar in Braunschweig mehr Polizeipräsenz und eine gemeinsame Polizeiwache mit Bundespolizei und Ordnungsamt auf dem Alex gefordert. Die SPD-Fraktion in der BVV Mitte will das auch.

Die SPD im Abgeordnetenhaus setzt die innere Sicherheit auf die Prioritätenliste und will mit diesem Thema gegen den Koalitionspartner punkten. Denn das Innenressort wird von der CDU geführt. Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte nach mehreren Gewaltvorfällen und der brutalen Attacke auf den 20-jährigen Jonny K., der in der Rathauspassage im Oktober 2012 zu Tode geprügelt worden war, eine mobile Polizeiwache am Alexanderplatz eingerichtet. Die Streifen in Uniform und Zivil wurden verstärkt, ein Polizeiwagen steht meistens auf dem Alex. Die CDU hält die mobile Wache für ausreichend. Und auch WBM-Sprecherin Steffi Pianka sagt, "dass damit schon viel erreicht wurde."

Die SPD-Fraktion in der BVV unterstützt den Vorstoß ihrer Genossen im Abgeordnetenhaus. "Wir fordern seit Jahren diese gemeinsame Wache vor Ort, um die objektive und subjektive Sicherheit am Alexanderplatz zu verbessern", sagt Stefan Draeger vom SPD-Fraktionsvorstand in Mitte.

Die SPD-geführte Senatsbauverwaltung hatte im Dezember bei der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) nachgefragt, ob in den Rathauspassagen Räume für eine feste Alex-Wache zur Verfügung stünden. Wie Pianka sagt, sind in der Büro- und Ärzteetage über dem geschlossenen Auto-Tip-Markt derzeit alle Flächen belegt. Die leerstehenden 10 000 Quadratmeter in dem früheren Selbstschrauber-Kaufhaus Auto Tip will die WBM jedoch an Läden vermieten. Eine Polizeiwache passt da nicht in die konzeptionellen Überlegungen zur Neuausrichtung der Rathauspassage.

Die WBM hat das Thema mit dem Präventionsrat diskutiert. In der Alexinitiative engagieren sich Gewerbetreibende, Vertreter des Bezirksamtes, des Ordnungsamtes, des zuständigen Polizeiabschnitts 32, der Kripo, Anwohner und Mietervertreter der Rathauspassage, das Platzmanagement Alexanderplatz oder der Streetworkerverein Gangway. Sie alle wollen den Alexanderplatz sicherer, sauberer und touristenfreundlicher zu machen. "Eine zusätzliche Wache um den Bahnhof Alexanderplatz wird als unrealistisch eingeschätzt, da diese zusätzliche Kosten aber auch zusätzliches Personal erfordert", gibt Pianka das Meinungsbild wider. Statt eine neue Polizeiwache zu eröffnen, sollten die "vorhandenen Institutionen gestärkt werden", so Pianka. Soll heißen, der Senat muss dafür sorgen, dass Ordnungsamt und Polizei genügend Personal haben, um ausreichend oft zu patrouillieren und zum Beispiel Sauforgien zu unterbinden.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 93× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.