Womacka-Wandbild wurde neu enthüllt

Womackas Wandbild bei der Abnahme vor drei Jahren. Nun ist das Werk wieder öffentlich sichtbar. | Foto: Liptau
  • Womackas Wandbild bei der Abnahme vor drei Jahren. Nun ist das Werk wieder öffentlich sichtbar.
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Mitte. Neuer alter Womacka an der Friedrichsgracht: Nachdem das 90 Quadratmeter große Wandbild "Der Mensch, das Maß aller Dinge" vor drei Jahren vom inzwischen abgerissenen früheren DDR-Bauministerium an der Breiten Straße abgenommen wurde, ist es jetzt an anderer Stelle neu enthüllt worden.

Damit ist das wandgebundene Werk aus 360 emaillierten Kupferplatten nun 45 Jahre nach seiner Entstehung zum zweiten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Im Oktober 2010 hatte die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (wbm) die Einzelteile des Riesenbildes gemeinsam mit dem Verein Freundeskreis Walter Womacka vor dem Schuttcontainer gerettet. Denn das frühere Bauministerium der DDR an der Ecke Gertrauden- und Breite Straße, an dem das Bild seit 1968 gehangen hatte, ist kurz darauf abgerissen worden. Nachdem die Kupferplatten alle sorgsam gereinigt worden sind, hat die wbm das Bild Mitte Oktober an einem Wohngebäude an der Ecke Friedrichsgracht/ Sperlingsgasse wieder anbringen lassen. Das 15 mal sechs Meter messende Monumentalwerk zeigt in freier Anlehnung an Leonardo da Vincis berühmten "Vitruvianischen Menschen" einen Arbeiter oder Architekten, der in einen Kreis eingestellt seinen rechten Arm angewinkelt zur Seite streckt. In seiner Linken scheint er einen Bauplan zu halten. Der Architekt und Architekturhistoriker Bruno Flierl hat die Gestaltung und den Titel "Der Mensch, das Maß aller Dinge" bei der Abnahme des Werks vor drei Jahren als Mahnung an die Baufachleute im DDR-Ministerium interpretiert. Gerade in den 1960er-Jahren, in denen auch in der DDR die industrielle Großbauweise Hochkonjunktur hatte, sei die Mahnung an den Menschen als eigentliches Maß von Planen und Bauen wichtig gewesen.

Walter Womacka, der im Jahr 2010 nur zwei Wochen vor der Bildabnahme gestorben war, gilt als herausragender Vertreter der Kunst des "Sozialistischen Realismus" und war von 1968 bis 1988 Rektor der Kunsthochschule Weißensee. Er hat vor allem in Berlin zahlreiche baugebundene Werke geschaffen. Am bekanntesten sind der "Brunnen der Völkerfreundschaft" auf dem Alexanderplatz, das Mosaikfries am nahe gelegenen "Haus des Lehrers" und die künstlerische Gestaltung der Marzahner Promenade.

Ralf Liptau / flip
Autor:

Ralf Liptau aus Tiergarten

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