Neukölln beteiligt sich an Werbekampagne für Pflegeelternschaft

Neukölln. Fast 17 000 Kinder in Berlin können nicht bei ihren Eltern leben. Weil eine Heimunterbringung gerade für Kleinkinder die schlechteste Lösung ist, werden in Neukölln dringend Pflegeeltern gesucht.

Lukas ist ein fröhliches Kind. "Mama" nennt er die Frau, die ihn begleitet. Aber sie ist nicht Lukas’ leibliche Mutter. Vor zwei Jahren nahm Sylvia Elsner den heute vierjährigen Jungen zu sich. Er sollte zunächst in einer befristeten Kurzzeitpflege bei ihr bleiben, weil seine leibliche Mutter sich nicht ausreichend um ihn kümmerte. "Anfangs war Lukas traumatisiert, inzwischen hat er sich aber prima entwickelt", sagt Elsner, die noch zwei weitere Pflegetöchter hat. Inzwischen steht fest, dass der Junge nun dauerhaft bei ihr bleiben wird. Die Mutter von drei eigenen erwachsenen Kindern hat diese Aufgabe gern übernommen. "Meine Pflegekinder geben mir viel zurück."Leider denken immer noch viel zu wenige Menschen über die Möglichkeit nach, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen. Dabei ist der Bedarf groß. "Für etwa 270 Kinder suchen wir jedes Jahr eine Pflegefamilie", sagt Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU). Derzeit warten 15 Kinder in Neukölln darauf, dass jemand sie aufnimmt. "Gerade kleine Kinder bis zu sechs Jahren, die aus Krisensituationen kommen, brauchen die Bindung und den Schutz einer Familie", betont Liecke. Deshalb beteiligt sich der Bezirk neben Lichtenberg an einer Werbekampagne des Kinder- und Jugendhilfe-Verbundes gGmbH Berlin-Brandenburg (kjhv).

Mit Unterstützung von Sportlern, Schauspielern und Unternehmen ist die Kampagne, die unter der Schirmherrschaft von Klaus Wowereit (SPD) steht, finanziert worden. Auf Plakaten, Postkarten, in einem U-Bahn-Werbefilm und auf der Webseite www.dein-leben-bunter.de wirbt der Träger sieben Wochen lang für die Pflegeelternschaft.

Die Webseite klärt über Voraussetzungen auf, nennt Adressen und soll Berührungsängste abbauen. Helga Mittag, Geschäftsführerin des kjhv, macht potenziellen Interessenten Mut: "Die Anforderungen sind nicht so hoch wie bei einer Adoption. Wichtig ist aber, dass man genug Geduld, Offenheit, Wärme und Verantwortung mitbringt."

Slyvia Baumeister / syri
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Lokalredaktion aus Mitte

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