Neukölln. Am Rütli-Campus wurde am Mittwoch, 28. November, die neue Sporthalle als deutlich sichtbares Zeichen eingeweiht, dass sich im Kiez etwas verändert hat.
Die neue Sportarena bietet mit insgesamt 1730 Quadratmetern rund 800 Menschen Platz. Die Schirmherrin des Campus, Christina Rau, wertete die Einweihung als ein deutliches Zeichen dafür, dass am Campus ein Lebensraum für die Schule entsteht. Der Campus Rütli zeige, dass in Neukölln viel bewegt werden könne, wenn "wir nicht in Zuständigkeiten, sondern in Verantwortung denken." Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) betonte, dass dieses Schulprojekt ein Beispiel für ganz Berlin ist. Sie verwies darauf, dass die Schüler in der Ganztagsschule von der ersten Klasse bis zum Abitur gemeinsam lernen. "Mit dieser ganztägigen Förderung bekommen sie später bessere Chancen für den Start in das Berufsleben." Unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Kulturen haben sich im Rütli-Campus zusammengefunden. So sei die Schule nicht nur ein Ort des Lernens, sondern ein Treffpunkt für den ganzen Kiez.
Im Reuterkiez hat sich die Schule für die Anwohner geöffnet. In den unterschiedlichen Einrichtungen vom Kindergarten über den Jugendklub bis zur Cafeteria in der Schule können sich alle Anwohner treffen. Die alte Sporthalle wurde zur Mensa für den Campus umgebaut und so musste diese neue Halle errichtet werden. Im ganzen Campus soll nachbarschaftliche Arbeit stattfinden. Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) erinnerte daran, dass vor rund sechs Jahren die Rütli-Schule immer wieder für Negativschlagzeilen gesorgt habe. Rütli galt als Synonym für gescheiterte Integrationspolitik. "Aus der Unruhe des ,Rütli-Skandals sei etwas Gutes entstanden, das auch als Vorbild für andere Bezirke und Städte gelten kann. Buschkowsky verwies darauf, dass in diesem Quartier Menschen aus aller Herren Länder leben. Es sei ein Stadtteil ohne gewachsene Strukturen. Die Grundidee für den Campus sei, Menschen, die sich fremd sind, die aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Kulturen kommen, als Nachbarn zusammenzuführen. Das könne man nicht durch Flugblätter, Plakate und Demonstrationen schaffen, so Buschkowsky. In der Kita, im Jugendklub und in der Schule werden sich Menschen immer wieder begegnen und sich so kennenlernen. Das sei die Vision für den Rütli-Campus. "Wir wollten den Menschen aus vielen Teilen der Welt zeigen, dass sie zusammen gehören und Nachbarn sind", betonte der Bürgermeister. Buschkowsky ist sicher, dass der Campus zu einem Aushängeschild für Neukölln wird und die Absolventen einmal voller Stolz sagen werden, sie hätten ihr Abitur auf dem Rütli-Campus abgelegt.
Klaus Tessmann / KT
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