Handballerinnen der Füchse fiebern Final-Four entgegen

Ob Rückraumspielerin Laura Steinbach (grün) - hier gegen den TSV Bayer Leverkusen - den Spreefüxxen erhalten bleibt, scheint momentan mehr als fraglich. | Foto: Michael Nittel
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Reinickendorf. Die Handballerinnen der Füchse Berlin, von ihren Fans liebevoll Spreefüxxe genannt, fiebern der Pokalendrunde, dem Final-Four, entgegen. Zwar sind die Berlinerinnen in Hamburg am Freitag, 15. und Sonnabend, 16. Mai nur Außenseiter. Dass man gegen die Topteams mithalten kann, haben die Spreefüxxe unlängst im Heimspiel der 1. Bundesliga gezeigt, als man dem TSV Bayer Leverkusen am 2. Mai sehr unglücklich mit 32:34 unterlegen war.

"Wir fahren nach Hamburg, um den Pokal zu gewinnen", ist Managerin Britta Lorenz mutig. Die Gegner des Tabellenachten sind durchweg Spitzenteams der 1. Bundesliga: Tabellenführer Buxtehuder SV, der Thüringer HC (2.) und der VfL Oldenburg (5.). "Natürlich ist für uns das Erreichen des Final-Four schon eine großartige Sache. Aber wenn man nicht daran glauben würde, den Pokal gewinnen zu können, müssten wir gar nicht erst dorthin fahren. Vor uns liegt mit dem Buxtehuder SV, dem zurzeit besten Team Deutschlands, zunächst ein Riesenberg. Aber: Berge sind zum Erklimmen da!"

Die Saison in der 1. Bundesliga werden die Spreefüxxe, im letzten Jahr erst aufgestiegen, bei noch drei ausstehenden Spielen vermutlich auch auf Rang acht beenden. Sportlich sind die Verantwortlichen mit diesem Abschneiden hochzufrieden. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt: "Ich würde mir wünschen, den Spielerinnen mehr Freizeit und die Gelegenheit geben zu können, weniger arbeiten zu müssen. Aber das scheint aufgrund unserer finanziellen Situation utopisch." Spielerinnen wie Natalie Augsburg, immerhin Nationalspielerin, müssen abwägen, wo ihr Fokus liegt. Die 31-jährige Außenspielerin hat unlängst einen Job bei einem Start Up-Unternehmen angenommen und muss nun ernsthaft in Erwägung ziehen, kürzer zu treten oder die Handballschuhe tatsächlich und gänzlich an den Nagel zu hängen.

"Die Situation ist wie sie ist. Deshalb sind wir stets bestrebt, junge Spielerinnen einzubauen, um einen möglichst fließenden Übergang zu schaffen, wenn etablierte Spielerinnen aufgrund ihrer beruflichen Situation kürzer treten oder gar aufhören müssen."

Darüber hinaus verdichten sich die Anzeichen, dass Laura Steinbach die Spreefüxxe verlassen wird. Die 29-jährige Rückraumspielerin wird aller Voraussicht nach mit ihrem Freund Iker Romero, der im Sommer seine Handballkarriere bei den Füchsen beenden wird, nach Spanien gehen. Das ist übrigens auch der Grund, warum Britta Lorenz bereits aktiv geworden ist und die niederländische Nationalspielerin Myrthe Schoenaker verpflichtet hat. Die 22-Jährige vom niederländischen Serienmeister Sercodak Dalfsen ist flexibel einsetzbar, bevorzugt jedoch den linken oder zentralen Rückraum, und soll die Lücke schließen, die Laura Steinbach möglicherweise hinterlässt.

Zum Saisonziel für das neue Spieljahr macht Britta Lorenz indes eine klare Ansage: "Machen wir uns nichts vor: Frauenhandball in Berlin ist und bleibt ein schwieriges Thema. Das ganze Jahr über haben wir gesagt: Wir benötigen Geld, wir brauchen Sponsoren. Aber es hat sich nichts getan. Unser Budget ist klein. Und deshalb heißt das Ziel auch künftig, vom ersten Tag an alles für den Klassenerhalt zu geben."

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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