Arbeitsgemeinschaft feiert 25. Geburtstag

Spandau. Mit einer Festveranstaltung feiert die Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden (AGJC) im Evangelischen Kirchenkreis Spandau ihr 25-jähriges Bestehen.

Erstmals tagte die AGCJ am 21. Februar 1989. Da war gerade der Grundstein für das Mahnmal am Lindenufer gelegt worden, das an die Zerstörung der Spandauer Synagoge und die übrigen Gräueltaten während der Reichspogromnacht erinnert. An einem Bußgang am 9. November 1988 anlässlich des 50. Jahrestags der Ereignisse nahmen rund 700 Spandauer Christen teil. Er führte zur Gründung der AGCJ, die sich seit 25 Jahren dem facettenreichen Thema des Verhältnisses von Christen und Juden stellt.

Besonders zwei Aufgaben hat sich die AGJC gestellt. Sie hielt die Spuren jüdischen Lebens in Spandau fest und verdeutlichte sie wieder im Stadtbild. Die Arbeitsgemeinschaft half dabei, die Wurzeln von Judenfeindschaft in kirchlich-theologischer Tradition aufzuspüren und die Gemeinden darüber aufzuklären.

So hat sich in diesen 25 Jahren durch das Zusammenwirken vieler Menschen das Stadtbild tatsächlich verändert. Es gibt die Jüdenstraße wieder. Viele Stolpersteine für aus Spandau deportierte und ermordete jüdische und weitere Bürger wurden verlegt. Gedenktafeln erinnern an Rabbiner Dr. Arthur Löwenstamm und das Jüdische Altersheim an der Feldstraße. Nicht zuletzt wurde im November 2012 das Mahnmal am Lindenufer um eine "Namensmauer" mit allen bis heute bekannten Namen deportierter und ermordeter jüdischer Bürger erweitert.

Die AGJC lud in diesen 25 Jahren zu etwa 100 Veranstaltungen ein, die vielfältig über grundlegende Fragen des Judentums seit der biblischen Zeit informierten. Zahlreiche begleitete Synagogenbesuche wurden angeboten. Rabbiner der Synagoge Pestalozzistraße referierten bei vielen Bibelabenden.

Bei der Festveranstaltung am 23. Februar ab 16 Uhr im Gemeindesaal der St. Nikolai-Kirchengemeinde, Reformationsplatz 8, wird Rabbiner Daniel Alter, Beauftragter der Jüdischen Gemeinde gegen Antisemitismus und für interreligiösen Dialog, einen Vortrag zum Thema "Die Bedeutung des Dialogs im Judentum - in der Tradition und aus heutiger Sicht" halten. Die musikalische Gestaltung übernimmt die Kantorenstudentin am Abraham Geiger Kolleg, Aviv Weinberg, gemeinsam mit dem "A&A Jazz Ensemble".

Michael Uhde / Ud
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 159× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.