Bezirksverordnete wollen Spandauer Mobilitätshilfe erhalten

Franz Demmelhuber und Ingelore Howitz berichten Swen Schulz und Ralf Stoffenberger, warum sie den Mobilitätshilfedienst behalten wollen. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Der Senat soll den Mobilitätshilfedienst des Fördervereins Heerstraße Nord, Obstallee 22 c, auch künftig fördern. Dafür haben sich die Bezirksverordneten am 23. Januar einhellig ausgesprochen. Rückenwind bekommt der Verein auch von dem Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD) und Seniorenvertretern.

Der Protest geht das drohende Aus des Mobilitätshilfedienstes, den der Förderverein Heerstraße Nord seit fast 25 Jahren in Spandau anbietet, geht quer durch den Bezirk. Nach deutlichen Worten von Sozialstadtrat Jürgen Vogt (CDU) und Seniorenvertreter Klaus-Dieter Trautmann an Sozialsenator Mario Czaja (CDU) haben sich nun auch alle BVV-Fraktionen für den Erhalt des Hilfedienstes ausgesprochen. Wie berichtet, will die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales den Mobilitätshilfedienst des Vereins ab 1. Juli 2013 nicht mehr fördern. Stattdessen soll der Sozialverband VdK Reinickendorf dann diesen Service für Senioren und Behinderte übernehmen. Hintergrund ist die geplante Kürzung der Berliner Mobilitätshilfedienste von derzeit 15 auf zwölf. Ihre Entscheidung begründet die Senatsverwaltung mit verschiedenen leistungs- und kostenorientierten Kriterien, die jedoch weder die Bezirkspolitiker noch der Verein nachvollziehen können.

"Hier wird versucht, kleine Träger zugunsten größerer Vereine abzuwickeln", vermutet Ralf Stoffenberger, Geschäftsführer des Fördervereins. Leidtragende seien die rund 300 Kunden, die nun einen ortsfremden Träger bekämen.

Zu diesen Kunden gehören Ingelore Howitz (82) und Franz Demmelhuber (58). "Ich kenne die Mitarbeiter seit zwölf Jahren. Sie gehen mit mir Einkaufen oder begleiten mich zum Arzt", erzählt die Seniorin. Und Franz Demmelhuber ergänzt: "Man baut doch Vertrauen zu dem Menschen auf, der einem beim Ankleiden hilft, den Rollstuhl schiebt und sich mit dir unterhält. Den kann man nicht einfach ersetzen."

Das sehen auch die Spandauer so, die jetzt alle nötigen Kräfte mobilisieren. Das Bezirksamt will sich dafür einsetzen, dass die Kriterien überprüft und der Spandauer Träger weiterarbeiten kann. Der Sozialausschuss hat seine Kollegen im Abgeordnetenhaus um Hilfe gebeten und Senatsvertreter in seine Februar-Sitzung eingeladen. Klaus-Dieter Trautmann informierte die Landesseniorenvertreter und auch der Spandauer Bundestagsabgeordnete Swen Schulz sicherte dem Förderverein nach seinem Besuch seine Unterstützung zu.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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