Paulsen-Gymnasium ist Sieger im Lenné-Wettbewerb

Schulleiterin Ulrike van Rinsum und Hans-Jürgen Pluta, stellv. Vorsitzender der Lenné-Akademie, pflanzen im Schulgarten einen Maulbeerbaum. | Foto: Nittel
  • Schulleiterin Ulrike van Rinsum und Hans-Jürgen Pluta, stellv. Vorsitzender der Lenné-Akademie, pflanzen im Schulgarten einen Maulbeerbaum.
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Steglitz. Der Schulgarten des Paulsen-Gymnasiums in der Gritznerstraße 57 ist "Lenné Schulgarten 2014". Gegen neun weiterführende Schulen hatten sich die Steglitzer im diesjährigen Wettbewerb durchgesetzt und sind mit der Peter-Joseph-Lenné-Medaille - der höchsten Auszeichnung der gleichnamigen Akademie für Gartenbau und Gartenkultur - prämiert worden.

"Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnung, weil sie natürlich auch eine Anerkennung der Arbeit ist, die die Schülerinnen und Schüler hier leisten", sagt Schulleiterin Ulrike van Rinsum. "Uns hat im Paulsen-Gymnasium das ganzheitliche Konzept gefallen", sagt Dr. Cornelia Oschmann, Leiterin des Schulgartenwettbewerbs. "Wir waren mit der Jury vor Ort. Und wir haben gesehen, dass die Schüler hier wirklich mit Leib und Seele dabei sind. Das hat uns sehr gefallen." Darüber hinaus seien die Gestaltung des Gartens und die Nachhaltigkeit des Gärtnerns ausschlaggebend gewesen.

Peter-Joseph-Lenné war ein Landschaftsarchitekt, der ein halbes Jahrhundert lang die Gartenkunst in Preußen prägte und sich auf eine sozial verträgliche Stadtplanung in Berlin konzentrierte, in dem er Grünanlagen für die Naherholung der Bevölkerung schuf.

Im Schulgarten des Paulsen-Gymnasiums, der früher übrigens eine Gärtnerei war, leben fünf Hühner, 22 Kaninchen und 36 Mäuse. Die Schüler haben einen Teich selbst ausgehoben und befestigte Wege angelegt. In ihrem Garten gibt es Brombeeren und Feuerdorn, Kräuterbeete und Seerosen und natürlich viele Bäume. Äpfel werden geerntet, daraus Apfelsaft gemacht - im vergangenen Jahr rund 1000 Liter. Er wird in der Cafeteria verkauft. Es gibt Bienenstöcke und eine Tränke mit einer Kokosmatte, auf der die Bienen landen und vom Wasser trinken können. Moos verhindert, dass sie hineinfallen und ertrinken. Und natürlich wird der Honig gewonnen. Demnächst wird ein kleines Energiehaus fertiggestellt, in dem an sechs Laborplätzen wissenschaftlich, unter anderem mit Wind- und Niederschlagsmessern, gearbeitet werden soll. Die Schulleiterin schätzt, dass sich knapp die Hälfte der rund 600 Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer AG, eines Wahlpflichtfaches, Leistungs- oder Grundkurses intensiv mit und natürlich in dem Garten beschäftigt. Und natürlich hilft auch das Lehrerkollegium tatkräftig mit.

"Das Tolle ist, dass sich unser Garten sehr positiv auf die Schulatmosphäre auswirkt: Es ist alles sehr viel entspannter. Und die Schüler genießen die vielfältigen Möglichkeiten sehr."

Ohnehin sind sich Schulleiterin, Jury und auch der Vorstand der Lenné-Akademie einig darüber, dass es insbesondere in einer Stadt wie Berlin, wo die meisten Kinder und Jugendlichen gar keinen eigenen Garten haben, wichtig ist, ihnen ein Stück Natur auf diesem Weg näher zu bringen.

Und auch die Paulsen-Schüler und alle anderen Mitstreiter haben Eindruck hinterlassen: "Ich habe noch nie eine Schule erlebt, in der das Engagement jedes Einzelnen so großartig war wie hier am Paulsen-Gymnasium", lobt Hans-Jürgen Pluta, stellvertretender Vorsitzender der Lenné-Akademie, die Steglitzer.

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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